Canines Herpesvirus (CHV) und MVC (canines Parvovirus Typ 1

[Torsten]

Hallo
habe heute folgendes gefunden , was mich ein wenig beunruhigt hat . Es sieht so aus , als haben die meisten Hunde mehr Probleme als man denkt , und das kann einem schon sehr zu denken geben .Welche Möglichkeiten gibt es was dagegen zu tun ?Wie relevant sind diese Dinge in oder für die Zucht ? Muss man sich überhaupt Sorgen machen ? Oder heißt das , das jetzt auch noch ein Bluttest zu dem ganzen anderen tierärztlichen Dingen die wir schon mit den Hunden machen , dazu kommt ? Wie handhaben es die Züchter hier ? An der Uni in Leipzig werden dazu seit längerer Zeit Studien gemacht .


Canines Herpesvirus (CHV)
Das canine Herpesvirus ist das weltweit am häufigsten nachgewiesene Virus bei Fruchtbarkeitsstörungen des Hundes. Die Infektion der Welpen erfolgt in der Gebärmutter, bei der Geburt durch Scheidensekrete und durch Nasensekrete beim Beschnuppern und Belecken. Wie bei allen Herpesviren kommt es zu einer lebenslangen Infektion durch Rückzug des Virus in die Nervenzellen der Trigeminal- und Sakralganglien und Reaktivierung in Stresssituationen mit Virusausscheidung.

Die Symptome sind Fruchtbarkeitsstörungen, Schleimhautläsionen im Bereich des Genitaltrakts und respiratorische Symptome im Zusammenhang mit dem Zwingerhustenkomplex. Welpen erkranken v.a. in den ersten drei Lebenswochen. Sie zeigen Fieber, Durchfall, Nasenausfluss, Saugunlust und/oder zentralnervöse Störungen. Die Sterblichkeitsrate ist hoch.


Minute virus of canines - MVC (canines Parvovirus Typ 1)
Dieses seit 1968 bekannte Virus gehört zusammen mit dem Erreger der Parvovirose (canines Parvovirus Typ 2) zur Familie der Parvoviren. Die Schwierigkeit des Nachweises bzw. der Virusisolierung, die bisher wenigen Speziallabors vorbehalten war, sind Grund dafür, dass bisher wenige Fälle bekannt wurden. Es gibt Berichte aus den USA, Italien, Schweden Japan und auch Deutschland. Ziel dieser Studie soll es auch sein, diese Nachweismöglichkeiten zu verbessern und zu veröffentlichen.

Untersuchungen aus verschiedenen Ländern wiesen bei 50-70% der untersuchten Hunde spezifische Antikörper gegen das Virus nach. Bei erwachsenen Tieren verläuft die Infektion meist mild oder subklinisch. Infektionen während der Trächtigkeit können zu Fruchtresorption, Aborten, Missbildungen und Geburt lebens-schwacher Welpen führen. Infizierte Welpen sind apathisch, zeigen Saugunlust, haben respiratorische Symptome und oft auch Durchfall. Plötzliche Todesfälle von Welpen werden berichtet.


Untersuchungen zur Rolle des caninen herpesvirus (CHV-1) und des caninen Parvovirus Typ 1
(Minute virus of canines -MCV) bei Fruchtbarkeitsstörungen des Hundes.
Bearbeiter: TÄ Jill Manteufel, Dr. Sonja Wilhelm, Prof. Dr. Uwe Truyen,

Fragestellungen:
Wie hoch ist die Inzidenz von MVC- und CHV-bedingten Fruchtbarkeitsstörungen beim Hund?
Wie hoch ist die Seroprävalenz von Antikörpern gegen MVC und CHV bei Zuchthündinen
und Zuchtrüden in Deutschland?