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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 13-03-2011, 01:00   #1
Alster
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Hallo, bin recht neu hier und bisher nur stiller Mitleser... Hab auch einen Welpen, 14 Wochen, der auch ziemlich viel 'Flausen' im Kopf hat. Was mich nun interessiert ist, was hanninadina ( hoffe ich hab Ihren Namen richtig geschrieben) mit Unterordnung meint. Wollte selbst demnächst zum Hundeplatz um mir Erziehungstips zu holen. Würd mich über Trainingstips, bzgl. Unterordnung freuen.
Vg und vielen Dank im voraus
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Old 14-03-2011, 23:26   #2
hanninadina
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Was ich mit Unterordnung meine, ist ganz einfach. Geh mit deinem Hund auf einen ordentlichen Hundeplatz, Verein oder Hundetrainer und bilde ihn dahingehend aus, dass er den VDH-Hundeführerschein bzw. die Begleithundeprüfung dann im nächsten Jahr, wenn er 15 Monate + ist, besteht. Allerdings suche dir keinen Hundeplatz, wo man mit Stachelhalsband oder Stromhalsband arbeitet, aber auch nicht, wo man nur mit Leckerchen arbeitet. Finde raus, ob dein Hund gerne auf Spielzeuge reagiert. Zu Beginn als Bestätigung Leckerchen ist ok, aber baue das ab, weil du ja als Halter eine Bindung zu dem Hund bekommen sollst. Hunde, die nur mit Leckerchen trainert werden, würden sich von jedem, der ihm ein Leckerchen als Belohnung gibt, "kaufen" lassen. Ein Band zu deinem Hund wirst du damit nicht bekommen.

Üblicher Weise ist 2x die Woche minimum, besser ist 3x. Dabei wird dein Hund auch verstehen, dass du sein Hundeführer bist.

Konsequenz ist das Zauberwort. Auch TWHs sind leicht in der Lage diese Prüfungen zu bestehen, denn letztlich sind sie mehr Schäferhund als Wolf. Allerdings sind sie viel stärker im Kopf als ein Schäferhund, was die Ausbildung schwieriger macht. Viel Erfolg.

Christian
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Old 15-03-2011, 04:34   #3
Torsten
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Hab auch einen Welpen, 14 Wochen, der auch ziemlich viel 'Flausen' im Kopf hat.
Da würde ich sagen, dass in dem Alter ehr die Welpen/Junghundeschule angesagt ist, und keine zwei bis drei Mal Unterordnung. Lass deinem Hund Zeit sich zu entfalten und mach ihm keinen Druck. Alles was er spielerisch lernt in dem Alter verknüpft sich auch positiv .....
Und mit Unterordnung wirst du keine vernünftige Bindung zu deinem Hund aufbauen, weil es in dem Alter für ihn noch andere Dinge gibt die er ausprobieren will. Einen Hund in dem Alter schon so auf Unterordnung zu trimmen, halte ich persönlich für Quatsch, der sehr leicht später nach hinten los gehen kann. Zumal ein TWH erst mit zwei bis drei Jahren "klar" im Kopf ist.
Lass dich nicht von Anderen drängen - du allein lebst mit deinem Hund und nicht die Anderen, beweisen musst du niemanden was - außer dir und deinem Hund.
Quote:
...die Begleithundeprüfung dann im nächsten Jahr, wenn er 15 Monate + ist, besteht.
Ja genau, die kann man ab diesem Alter machen, aber es soll auch Hunde gegeben, die im späteren Alter umschlagen und nicht mehr mit machten. Sich gegen ihren Besitzer stellen, weil die Hormone verrückt spielen oder er lässt Dampf ab, weil er zu sehr gedrückt worden ist. Immer in Maßen (denn Weniger ist mehr) dann klappt es auch - und erziehen und unterordnen kannst du deinen Hund überall wo du mit ihm bist. Dein Hund wird sich dir anpassen und sich auf dich einstellen, auch wenn du nicht mit ihm übst. Er wird dich "studieren" positiv als auch negativ und wird das für sich ausnutzen ....genau wie du für dich sein Verhalten ausnutzen wirst.
manchmal habe ich den Eindruck, das einige von ihren Eltern als Kind zu sehr in den Arsch getreten worden und Leistungen bringen mussten die sie eigentlich in dem Alter nicht bringen konnten oder wollten, weil sie überfordert waren. Das lassen sie jetzt als Erwachsene an ihren Tieren aus und machen die selben Fehler ... Auch Hunde haben eine Kindheit, dass solltest du nicht vergessen ....
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Old 15-03-2011, 10:46   #4
hanninadina
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Ähm, das liegt doch wohl auf der Hand, dass man altersentsprechend trainiert....

Das größte Problem der vielen vergangenen Jahre war doch, dass die meisten viel zu spät angefangen haben ihre Hunde zu trainieren. Es wurde immer so schön gesagt, erst wenn er 1 Jahr alt ist und es wurde auf die Polizeihundeausbildung verwiesen. Nur da ist ein Gedankenfehler, die Polizei sucht ihre Hunde - in der Regel - erst mit 1 Jahr aus, weil sie sehen wollen, ob die Hunde genug Potential haben (nach vorne zu gehen).

Es ist wie mit der Kindererziehung: die kleinen sehr sehr viel in der Phase bis 3 Jahre. Auch das hat lange gedauert, bis die Menschen das verstanden haben.

So ist es sehr einfach einem Welpen sitzt bei zu bringen und dass er im "Fuß" neben dir sitzt. Das geht alles spielerisch. Und dann ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit. Gerade wenn man einen Hund hat, der Herrchen gerne anschaut und "fragt", was machen wir jetzt?

Kein Mensch redet von "Drücken"! Überleg doch einfach mal, was du da in den Raum stellst Torsten. Wenn man solche Wolfshunde hat wie ich, geht sowas erst Recht überhaupt nicht. Aber dazu muss man solche Tiere halt kennen. Ich gehöre jedenfalls nicht zu der Fraktion TWH, die ihre TWHs mit der Faust auf den Kopf oder die Schnauze hauen, wenn sie nicht gleich parieren. Das ist jetzt auch nicht auf dich gemünzt Torsten, aber ich kenne doch eine erklägliche Zahl, die gedrücktes Verhalten ihrer TWH erreicht haben und sich dann freuen, wie gut ihr Hund "funktioniert" - mit angelegten Ohren, geklemmter Rute, geduckter Körperhaltung vermeintlich submissiv aber im Ergebnis total gedrückt ...



Christian
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Old 15-03-2011, 11:16   #5
BadNero
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Originally Posted by hanninadina View Post
Ähm, das liegt doch wohl auf der Hand, dass man altersentsprechend trainiert....

Das größte Problem der vielen vergangenen Jahre war doch, dass die meisten viel zu spät angefangen haben ihre Hunde zu trainieren. Es wurde immer so schön gesagt, erst wenn er 1 Jahr alt ist und es wurde auf die Polizeihundeausbildung verwiesen. Nur da ist ein Gedankenfehler, die Polizei sucht ihre Hunde - in der Regel - erst mit 1 Jahr aus, weil sie sehen wollen, ob die Hunde genug Potential haben (nach vorne zu gehen).
Stimmt nicht ganz.....die Hunde werden von der Polizei erst in diesem alter geholt, da das Wachstum des Hundes fast abgeschlossen ist und zumind. eine Vorröntgenuntersuchung machen zu können. Und natürlich, um keine Unötige Unterhaltungskosten für Welpen/Mutterhündin zu tragen.

Zudem ist Erziehung und Dressur (Hundeplatzarbeit) hier etwas zu unterscheiden. Es ist doch wohl ein großer Unterschied ob ich mein Kind oder einen Hund nicht erziehe. Schreiben und lesen wird dann auch erst später gelernt. Nicht umsonst werden die Sportsparten im Hundesport erst nach einem gewissen Alter angeboten.....

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Old 15-03-2011, 11:26   #6
koboldine
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Christian, was Du meinst ist Erziehung - Du nennst es, warum auch immer, "Unterordnung".

Torsten spricht von Ausbildung, Unterordnung eben, genau wie Fährte etc.

Erziehung sollte von Anfang an stattfinden - tut sie auch, ob nun bewußt oder unbewußt. Sinnvoll ist bewußt zu erziehen.

Ausbildung... da streiten sich die Geister, ich würd nen TWH nicht so früh in der Unterordnung führen, eben weil gerade bei 08/15 Training sehr sehr schnell gelangweilte oder gedrückte Hunde bei rum kommen. Andere Rassen sollte man früher anfangen, andere Individuen können auch permanente Wiederholungen mögen... das ist aber kein "Gesetz" und steht und fällt mit der Qualität des Trainers.

LG
koboldine

PS: zum Beispiel ist das konzentrierte "Fuß" für Hunde so ziemlich das Langweiligste überhaupt - man braucht es zwar in der Unterordnung, aber in der Erziehung ist es Schnuppe, solange der Hund lernt an der Leine bei mir zu gehen...
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Last edited by koboldine; 15-03-2011 at 11:29.
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Old 15-03-2011, 11:28   #7
hanninadina
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Wie das bei euch in Süddeutschland ist, weiß ich nicht, aber hier in Niedersachsen ist die Selektion - auch logisch Gesundheit - aber vor allem eben auch Charakter mit 12 Monaten. Der Oberste Chef der Polizeihunde und Gutachter vor Gericht ist seit über 15 Jahren ein Rennradfreund von mir.

Das man mit einem halbjährigen Hund kein Agility macht, liegt auch auf der Hand..., wenn du das mit Dressur als Vergleich zum Schreiben und Lesen meinst. Ansonsten ist Kindererziehung und Hundeziehung nicht unähnlich - Konsequenz, damit sich Kind wie Hund an dir orientieren können. Es ging hier darum, was Unterordnung ist und wenn man das mit seinem Hund richtig macht, hat man auch eine gute Bindung zu ihm und einen erzogenen Hund auch noch ganz nebenbei.

Christian
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Old 15-03-2011, 11:33   #8
koboldine
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Sorry, Christian, ein Hund, der in der Unterordnung steht, hat nicht zwingend eine gute Bindung zum Halter; und ein Hund mit guter Bindung muss nicht zwingend gut in der Unterordnung laufen....

Bindung hat mit Unterordnung erstmal fast nix zu tun...Vertrauen vielleicht, aber nicht Bindung.

LG
koboldine
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Old 15-03-2011, 11:37   #9
hanninadina
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Unterordnung ist für mich Erziehung und nicht Ausbildung! Der Hund lernt, was geht und was nicht geht. Die Ausbildung baut auf der Unterordnung auf. Ein Hund, der nicht hört = nicht erzogen ist, wird kein Agilitiy machen können. Wenn du also Agility als Sportart machen möchtest, musst du immer vorher die Begleithundeprüfung machen.

Das gleiche gilt für Schutzdienst. Voraussetzung Unterordnung = erzogener Hund.

Das ist die Basis für alles. Das ist natürlich - wenn du schon Haarspalterei betreiben möchtest - auch eine Form von Ausbildung. Da es aber die Grundlage für alles ist, ist es für mich Erziehung. Und die Systematik der Hundeausbildung bestätigt das.

Und was glaubst du, wieviel Menschen Probleme haben, dass ihr Hund überhaupt an der Leine neben sie gehen ohne zu ziehen? Das sind sehr sehr viele. Wenn du eine Bindung zu deinem Hund hast, dann geht er auch neben dir Fuß, ohne dass es ihn langweilt, weil er sich freut bei dir zu sein. Aber das hängt auch immer wieder vom Trieb des Tieres ab, da sind sie sehr individuell. Die meisten Hundehalter sind nicht in der Lage zu erkennen, wenn ihr Welpen sie ständig anschaut und begierig darauf wartet, dass Herrchen ihm was beibringt. Irgendwann hat der Hund dann auch keine Lust mehr. Dann fängt Herrchen aber an, mit seinem sagen wir mal 8 Monate alten Hund auf den Hundeplatz zu gehen und genau das zu versuchen, dass sein Hund Fuß geht neben ihm und dann oh wunder, hat der Hund keine Lust mehr und alles wird schwieriger.

Das ist wie eine Sprache lernen, für Kinder überhaupt kein Problem zweisprachig aufzuwachsen, aber wie ist es wenn man älter ist, als Jugendlicher oder gar Erwachsener? Sehr viel schwieriger.

Deshalb es gibt kein zu viel und es gibt kein zu früh. Es sei denn, du hast keinen normalen sondern sehr sensiblen Junghund. Ich gehe jetzt aber mal von dem durchschnitss Hund aus.

Christian
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