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Sport & Ausbildung Tschechoslowakische Wolfshunde als Arbeitshunde - wie trainiert man ihn , wie lernt man ihm neue Elemente, Informationen über Wettbewerbe und Trainingsseminare |
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01-09-2012, 19:27 | #1 |
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Natural Dogmanship - Wer hat Erfahrung?
Hallo Zusammen
Kiruna und ich besuchen demnächst ein Natural Dogmanship Seminar. Ich geh vorkommen neutral an die Sache ran... Hat jemand schon Erfahrung mit dieser Erziehungsmethode? Findet ihr ND für Wolfhunde geeignet, was daran ist positiv, was eher negativ? Gruss Cherli |
02-09-2012, 18:02 | #2 |
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Hallo Cherli,
Jan Nijboer ist mit seinen Erziehungsmethoden bei Hunden nicht ganz unumstritten. Das was er in seinen Büchern schön zu umschreiben versucht, wird wohl in Wirklichkeit nicht immer umgesetzt (mir blieb ein Fernsehbericht zu seinen Ausbildungsmethoden im Gedächtnis, wo er selbst mit Starkzwang am Hund arbeitet, um von diesem das erwünschte Verhalten zu erzwingen, was ihm aber verständlicherweise auch nicht gelang). Einige seiner in Büchern niedergeschriebenen Philosophien sind absolut verdreht zu seinen Handlungen. Würde ich ND bei meinem Hund versuchen wollen, würde sich folgendes ergeben können: - nach dem erstmaligen Zeigen, daß mein Hund eine Übung verstanden und ausüben kann, wird es äußerst schwierig das Gezeigte bei Wiederholungsübungen abzurufen - ND geht dann bei einer Verweigerung in einer Wiederholungübung von einem Dominanzproblem seitens des Hundes aus, daraufhin wird der sich weigernde Hund gemaßregelt (nötigenfalls auch unter Starkzwang) - würde man meinem Hund mit Zwangsmaßnahmen zum Ausführen einer Übung zwingen wollen, könnte es durchaus sein, daß mein Hund dieser Person an der Kehle hängt (denn komischerweise war es in einem Filmbeitrag dieser Jan Nijboer, der Starkzwang an einem Hund einer seiner Seminarteilnehmer anwendete) - ob der durch ND ein hundelebenlang wirkende Kontrollzwang durch den Menschen, der einen so behandelten Hund zu einer nur noch bepelzten funktionierenden Marionette auf vier Beinen und an einer Leine überhaupt noch hundgerecht ist, lasse ich mal außen vor, aber warum schafft man sich gerade einen Hund wie den TWH an, wenn man sein natürliches Wesen mit ND dann vollständig zu unterdrücken versucht (denn dies ist das auf´s Wesentliche reduzierte Programm von ND). Es gibt da auf jeden Fall bessere Erziehungsmethoden, die einem Hund noch gewisse sozialverträgliche Freiräume gestatten. Vom TWH wurde hier auch schon beschrieben, daß diese auch teils ungern eine Wiederholungsübung ausführen (warum sollten sie auch, sie hatten ja schon bewiesen, daß sie gewolltes Verhalten in einer Übung auführen konnten), daher könnte es durchaus kontraproduktiv sein, mit einem TWH ND betreiben zu wollen. Gruß Heinz Last edited by PBH; 02-09-2012 at 18:11. |
09-09-2012, 09:56 | #3 |
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Guguseli
Heinz, Danke für deine Antwort. Gestern hatten wir den Theorieteil: Sonderlich überzeugt davon bin ich nicht, vor allem die 2 Punkte sind mir ganz schräg eingefahren: - Zum einen kann die Leiterin nicht verstehen, dass ich meine Hündin nicht kastrieren lassen will. Sie ist der Meinung dass man einem Hund den Stress, der aus dem Sexualinstinkt hervorgeht, nicht antun muss. - Zum andern sagt sie, dass sich die meisten Hunde nicht freuen, wenn man spazieren geht, dies sei für die meisten Hunde einfach absoluter Stress... Und darum sollen wir bis zum ersten Praxisteil nicht mehr mit unseren Hunden spazieren gehen... Manche andere Aspekte wiederum fand ich gut bis sehr gut. Am Dienstag haben wir nun den ersten Praxisteil. Ich bleibe weiterhin gespannt. Gruss Linda und Kiruna |
09-09-2012, 18:57 | #4 |
Junior Member
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Hallo Linda,
Ich denke, es werden dir in der Zukunft noch ein paar Punkte mehr etwas sauer aufstoßen. Auf folgenden Punkt kannst du dich sicherlich am Dienstag im ersten Praxisteil schon einstellen; - ein Hund darf nicht vorgehen, weder in Gebäude, durch Zauntore, noch beim Ausführen (Zeichen von Dominanz, nach Ansicht des Entwicklers von ND. Und dann ist schon klar, warum sich die meisten Hunde sich nicht mehr auf Spaziergänge freuen, sondern eher Streßsymptome entwickeln, wenn sie auf einer eigentlich wegen der vorhandenen Gerüche für sie interessanten Umgebung dann nur noch neben ihrem Hundeführer gehen dürfen. Zudem wird ein Hund durch diese Methoden mehr oder minder von seinen Artgenossen isoliert, was dann zu Unverträglichkeiten führen kann, an denen man dann mit noch mehr einschränkenden Erziehungsmethoden herumzudoktern versucht.) Die Bindung zwischen Hund und Hundeführer wird sich auch auf Spaziergängen sicherlich einfacher zu festigen sein, wenn die Spaziergänge für einen Hund durch den Hundeführer interessant gestaltet werden (z. B. geistige Auslastung durch Suchspiele, denn die eigenständige Selbstbeschäftigung des Hundes entsteht zumeist aus Langeweile, sonst auch durch Mißbilligung von vorgegebenen Situationen auf die ein Hund mangels Training nicht vorbereitet wurde), dann kann auch ein Rückruf in den darauffolgenden Freifolgen auch umso besser funktionieren. Die Empfehlung zur Streichung der Spaziergänge, als Teil eurer gemeinsamen Unternehmungen, mit deinem Hund halte ich dahingehend für bedingt falsch, weil dann spätestens am Dienstag: - die Erwartungshaltung deines Hundes schon so hoch geraten sein kann (hat gewissermaßen Nachholbedarf), daß selbst an ein einfaches Training nicht mehr möglich wäre, was auch Gründe für eine Maßregelung, durch z. B. verstärktes oder übermäßiges Ziehen an der Leine durch den Hund, bieten kann - die Einkürzung der gemeinsamen Unternehmungen um die Spaziergänge stellen für deinen Hund mehr oder minder eine Art Maßregelung dar, für die es keinen Grund gibt, was durchaus als Vertrauensbruch zu einer vermindert gezeigten Bindung (hört z. B. schlechter auf Ruf- und/oder Sichtzeichen) zu dir führen kann - ein durch reduziert vorhandene gemeinsame Beschäftigung behandelter Hund wird sich über kurz oder lang selbst zu beschäftigen versuchen, was durchaus auch in einer Umgestaltung der häuslichen Umgebung Ausdruck finden kann (na gut, der Zeitraum ist mit drei Tagen sicherlich noch nicht allzu lang hierfür). Zum Kastrationsvorschlag fällt mir nur folgende Frage ein: Hat sich die Leiterin der Hundeschule bereits auch schon einer Totaloperation unterzogen, weil sie auch mit ihrem (wenn auch unbewußt vorhandenem) Sexualtrieb (tickende biologische Uhr) unter Streß geraten könnte und daher ihre Umwelt nervt, oder lagen eindeutige Gründe im Verhalten, die auch andere Ursachen haben könnten, deiner Hündin für diese Kastrationsempfehlung vor. Kastrationen bei Hunden unterliegen einer strengeren Indikation, wie z. B. medizinische Gründe, evtl. kann man dann auch Gründe für eine zukünftig artgerechte Haltung des Hundes heranführen, wenn erzieherische Maßnahmen durch eine höhere Hormonproduktion (hier liegt allerdings auch z. T. für die etwas entferntere Zukunft ein medizinischer Grund beim Hund vor, weil ein erhöhtes Vorhandensein von Hormonen auch zu entartetem Gewebe = Krebs führen kann) nicht wirklich erfolgversprechend sind (so eine Situation liegt bei einem Bobtail-Rüden in meiner Nachbarschaft vor, bei dem wohl durch erhöhtes Androgen sich ein Fettschwanz (Violsche Drüse) bildet, dieser Hund sich regelmäßig die Hoden wund leckt und die Erreichbarkeit für ein Training durch wohl zu hohem Sexualhormonspiegel, neben reduzierter Futteraufnahme, seit ungefähr einem halben Jahr reduziert ist. Da habe ich auch eine Empfehlung zur, für die Gesamtsituation vereinfachenderen, Kastration für diesen momentan zu Artgenossen angstaggressiven , bis zum Umzug in meine Nachbarschaft durch die Wohnumgebung fast isoliert von Artgenossen gehaltenen Hund ausgesprochen, auch weil dieser Hund laut seinen Haltern eh nicht in die Zucht gelangen soll.). Gruß Heinz PS: es könnte im Sinne deines Hundes eigentlich nicht schaden, wenn du die Erziehungsmethoden des ND äußerst kritisch betrachtest und auch auf ihren Sinngehalt hinterfragst. Ich persönlich lehne ND gänzlich, trotz einiger nicht schlechter Ansätze, für einen noch nicht auffällig gewordenen Haushund ab, weil wohl durch pauschalisierende Aussagen nicht auf das vorhandene Wesen des einzelnen Hundes richtig eingegangen wird. Last edited by PBH; 09-09-2012 at 19:03. |
09-09-2012, 21:00 | #5 |
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Hallo Heinz
Das mit dem "Vorausgehen" hab ich schon gesagt, dass mein Hund mit 100%iger Sicherheit nicht ständig hinter mir laufen wird. Allein schon aus dem Grund, da sie Schlittenhund werden soll. Auch hab ich herzlich wenig Lust, das Training hierfür ganz einzustellen, zumal wir im Winter unser erstes "Rennen" absolvieren wollen. Ich bin dem ND sehr skeptisch gegenüber eingestellt. Ich mache den Kurs eigentlich einer Freundin zuliebe mit, damit sie nicht alleine gehen muss und ich der Meinung bin, dass Erfahrungen nie schaden. Ich gehöre aber zu den Hundehaltern, die sich von Kursleitern nicht alles bieten lassen. Mein letzter Hund war so ein Kandidat, der "gesagt" hat, wenn ihm was nicht passt. Die Kursleiterin meiner "normalen" Hundeschule mag mich nicht sonderlich, da ich dort auch nicht jede Übung blind mitmache und so wird es auch im ND sein. (Das wird noch lustig ) Ich berichte weiter... |
11-09-2012, 19:59 | #6 |
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Guguseli
Wir sind zurück von unserer ersten Praxisstunde. Es war durchaus amüsant Die Leiterin hat recht grossen Respekt vor der Rasse ("Ich knurr die nun nicht an, weil sie Wolfhund ist" und "Die würde mich aber nicht beissen, wenn ich sie sie bedränge?!" waren nur 2 Anekdoten...) Das hinter mir laufen steht Kiruna gar nicht, da leg ich aber auch net sonderlich grossen Wert drauf, bei der Hetzjagd war sie dann wieder voll dabei und wartet auch schön, bis sie das OK dazu bekommt. |
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