Thread: Jagdtrieb
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Old 01-03-2005, 18:53   #23
hanninadina
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Hallo Yvonne,

du schilderst, dass Akim sozusagen nur "Wildtiere" zum Jagen gern hat, die Haus und Hoftiere dagegen in Ruhe lässt. Liegt es vielleicht daran, dass die Wildtiere versuchen zu flüchten, während die Hühner, Kühe usw. ruhig stehen bleiben und nicht weglaufen?

Bis vor 2-3 Monaten ist Myla auch zu den Kühen auf die Weide gegangen (im Augenblick sind sie im Stall, deshalb weiß ich nicht, wie es jetzt ist) und hat Nase an Nase mit ihnen dort gestanden, es war ein tolles Bild. Aber sie standen und sind nicht weggelaufen.

Gestern war ich auf einer verwilderten Wiese. Keine 6 m von mir sprang auf einmal ein Feldhase auf und die Hunde waren etwas weiter. Aber wie es so geht, sah Hannibal den Hasen aus dem Augenwinkel und lief hinterher. Allerdings war ein Stacheldrahtzaun im Weg. Der Hase lief dann - blöde wie er war - parallel zum Zaun den Weg lang. In der Zwischenzeit war Hannibal unter durch und Myla folgte, sie fliegt allerdings unter Zäunen durch als ob sie ein Ortungsgerät umhängen hat, egal wie viel Platz sie hat, sie geht im Galopp unter oder zwischen durch.

Na ja kurz und gut, der Hase wusste nichts von dem Hasenhaken und lief 500 m geradeaus. Die Hunde hinterher. Dann kam der Wald. Beide Hunde verschwanden kurz darin. Hannibal kam dann mehr oder minder sofort wieder raus, während Myla noch gut 3 Minuten länger darin war. Wie du schon schilderst Yvonne, wenn Hanni (ist aber ein Briard) die Beute nicht mehr sieht, kommt er auch sofort. Myla dagegen hat vesucht ihn weiter zu verfolgen. Aber, ich habe es glaube ich schon geschrieben, wenn sie merkt dass Hanni weg ist und sie allein ist, kommt sie auch. Das wird aber wohl an ihrem Alter von 13 Monaten liegen. Der Tag wird kommen, dass sie auch allein weiter geht.

Gerufen habe ich nur solange beide noch keine 30 m weg waren. Dann habe ich es gelassen, weil sie durch das Rufen nur noch angeheizt werden.

Meine Beiden sind allerdings anders als Akim absoulute Triebtäter. Jeden und alles egal ob fremd oder nicht, will begrüßt werden, am besten mit einem Küsschen auf die Wange. Auf dem Hundeplatz vibrieren sie förmlich vor Spannung. Das macht es natürlich bei den Jagdgeschichten nicht leichter. Ich bin zwar kein Freund von Teletacs u.ä., aber da muss ich den anderen hier recht geben, um einen Jagdprozess zu unterbinden ist es sicher hilfreich.

So schlimm ist die Stromgeschichte allerdings auch nicht. Wir haben es im Verein an uns selbst am Handgelenk ausprobiert. Und es muss ja nicht Stufe 15 sein, die 8. reicht auch. Wir als Menschen merken es kaum, der Hund schon.

Da wir hier zwar viel Wild haben, letzten Freitag habe ich in 70 m Entfernung 8 Rehe gesehen und meine beiden gleich angeleint. Vormittags waren es 3 andere, andererseits aber auch recht weit gucken können, lass ich die beiden in der Regel frei laufen, es sei denn meine Nerven sind mal wieder angespannt und halten die Spannung, die zugegebenermassen besteht, nicht aus. Ich kann euch schon verstehen, wenn ihr aus sicherheitsgründen, die hunde an der langen leine führt.

Die Tips von Roland für Inka - schöne Grüße an dich und deine Frau - sind sicherich gut. Er hat damit offensichtlich aber auch schon früh angefangen es konsequent zu trainieren. Und dann spielt aber immer noch die jeweilige Triebigkeit eine Rolle, ob es sich so umsetzen lässt.

Ein Heilmittel gibt es in meinen Augen nicht bei Hunden unserer Rassen (und Hirtenhunden). Die theoretischen Tips sind eben nur bedingt umsetzbar. Aufgrund des weiten Wirkungskreises dürfte nur Strom wirklich helfen.

Grüße

Christian
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