Thread: Zucht und Norm
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Old 02-12-2007, 21:47   #7
PBH
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Hallo zusammen,

es war heute morgen vielleicht noch etwas zu früh. Ich hätte besser schreiben sollen: in die Körung einbringen, um dann das dann evtl. besser gerichtete Ergebnis als Sprungbrett für die Einbringung in die Zucht zu verwenden.
Es ist mir auch klar, daß der vorhandene Genpool des TWH nicht gerade der größte ist. Aber wie bei autosomal rezessiven Erbkrankheiten können Abweichungen vom Phänotyp durch Überspringen, auch von mehreren Generationen, weitervererbt werden. So entstehen in der einen oder anderen Weise dann die Ausreißer von der Norm/vom Standard, was sich dann auch im Körcode widerspiegeln sollte. Allerdings setzt dies auch unabhängige/unparteiische und für die Rasse TWH gut geschulte Richter voraus. Treffen dann auch noch mehrere typabweichende Faktoren bei einer ungünstigen Verpaarung zusammen, ist nicht auszuschließen, daß diese Faktoren auch bei einzelnen Welpen zusammen auftreten können. Irgendwie kann man einerseits nicht verlangen einen typgerechten TWH züchten zu wollen, dann aber andererseits einen von der Norm/dem Standard stärker abweichenden TWH mit in die Zucht einbringen wollen. Es dürfte eigentlich jedem klar sein, daß wenn Tiere mit stärkeren Abweichungen vom Standard in einen noch nicht so großem Bestand, diesen heutigen Standard eher verschlechtern, als verbessern werden. Auch wenn die direkten Nachkommen aus einer Verpaarung dann noch dem Standard entsprechen können, können deren Nachkommen durch die nicht offensichtlichen Erbträger (Elterntiere) dann auch nicht gewünschte Abweichungen aufweisen. Hier sehe ich auch eine Gefahr für die TWH-Zucht, wenn über die Phänotypbestimmung ein TWH als solcher seine Anerkennung findet (siehe S. PdL, auch wenn er hier jetzt nicht unbedingt in allen Punkten paßt), die Körung dann vielleicht mit Bravur besteht, anschließend die ZZL erhält und in die Zucht eingebracht werden kann. Kann man dann zweifelsfrei wissen, ob in allen vorangegangenen Generationen (der letzten über 30 bzw. 50 Jahre), bis zu den Ursprüngen der Linie, ausschließlich TWH zur Zucht verwendet wurden?
An anderer Stelle wurde über die langhaarigen TWH diskutiert. Vielleicht ein schlechtes Beispiel aber anhand dieser Abweichung vom Standard wird es vielleicht deutlicher, was ich versuche hier zu erklären, da es vom Erscheinungsbild offensichtlicher ist.

Das die Betreuung der Rasse vom VDH an die Clubs übertragen wird, ist unter den heutigen Umständen eher auszuschließen. Welchen sollte der VDH dabei bevorzugen. Ein Interessenkonflikt besteht dann zudem, weil nicht alle Mitglieder der Clubs auch Züchter unter dem VDH sind. Dann ist es bei zwei weiter bestehenden Clubs sicher besser, einen Züchterverband / eine Züchtergemeinschaft, oder wie auch immer diese zusätzliche Vereinigung auch heißen sollte, zu gründen, deren stimmberechtigte Mitglieder beider Clubs ausschließlich auch Züchter unter dem VDH sind, damit die Chance erhöht wird und mögliche Bedenken seitens des VDH schon im Voraus ausgeräumt werden. Einziges Ziel dieses aus beiden Clubs hervorgehenden Vereins, sollte dann auch nur die Zuchtbelange betreffen und somit nicht als Konkurrenz der beiden Clubs angesehen werden. Um hier gleich vorzugreifen, jemand der nicht in einem Verband organisiert ist, kann von diesem Verband auch nicht erwarten, daß ihm die Zuchtbetreuung übertragen wird. Dies soll eher als Anregung für den kürzlich eingeforderten Runden Tisch dienen.
Nun noch einmal zu den Richtern bei Ausstellungen. Jede Ausstellung die von Richtern, ob un- oder beabsichtigt, gegen die Richtlinien gerichtet wird, daß die ausgestellten Hunde über- bzw. unterbewertet werden, sind das Geld und den Zeitaufwand, der hierfür betrieben wird, nicht wert und verärgern dann zu recht nicht nur die ausstellenden Teilnehmer sondern wirken sich später in irgendeiner Weise schädlich auf die Rasse aus.
Gruß
Heinz
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