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sonjawolfi 15-11-2003 09:03

Tschechoslowakischen W.H. und Saarloos W.H.
 
Hallo.

Wo liegt der Unterschied in Wesen und Karakter bei einem S.W.H. und einem T.W.H.? :ehmmm


Gruß Sonja

Pavel 15-11-2003 09:29

Re: Tschechoslowakischen W.H. und Saarloos W.H.
 
Quote:

Originally Posted by Wolfi
Wo liegt der Unterschied in Wesen und Karakter bei einem S.W.H. und einem T.W.H.?

Sonja, es ist schwer, ganz objektiv zu beschrieben. TWH Leute werden beschrieben, wie gut sind die TWH's und SWH Leute umgekehrt (bitte verstehen nicht in schlechte Sinn). Ich emfehle besuchen eine Treffung (Schau, Sommerlager usw.), wo beide Rassen sind und vergleichen selbst. Natürlich nicht solche Treffung, wo werden 3 Wolfshunde von gleiche Zwinger :o).
Aber kann ich Dir sagen, dass alles ist sehr individuel. Habe ich schon SWH getroffen, der Charakter habt, wie eine TWH und umgekehrt auch.

Pavel

Heiko 16-11-2003 02:29

Hallo Sonja

Falls du irgendwelche Fragen hast, wegen deinen Papieren, oder deiner Hündin usw. , kannst du dich gerne mit privater E. Mail (nicht Nachricht), an mich wenden.
Werde dir so weit wie möglich dann weiterhelfen.

Gruss :wolf

z Peronówki 16-11-2003 12:58

Quote:

Originally Posted by Heiko
Falls du irgendwelche Fragen hast, wegen deinen Papieren, oder deiner Hündin usw. , kannst du dich gerne mit privater E. Mail (nicht Nachricht), an mich wenden.

Wieso privat? Ich finde diese Thema sehr interessant. Wir haben hier auch die Saarloos-Besitzer und die werden uns bestimmt etwas dazu schreiben... Denn erhrlich gesagt, ist es (fast) unmöglich, daß ein TWH-Besitzer objektiv über Saarloos spricht (und umgekehrt)... :wink:

FreierFranke 21-11-2003 14:38

Hallo zusammen,
weiß hier wirklich keiner mehr etwas dazu? Dieses Thema würde mich weit mehr interessieren wie das andere Machogehabe der letzten Tage!
Da ich meinen ersten TWH habe und Saarloos (bis auf einmal kurz) noch nicht live gesehen haben würde es mich doch schon interessiern.

michaelundinaeichhorn 21-11-2003 16:23

Hallo Markus,

ich traue mich einfach mal ganz normal zu schreiben...
Ich denke um den Unterschied zu beschreiben muß man zu den Anfängen der Zucht zurückgehen.Leenert Saarloos war ein Tier-aber ganz besonders Hundefanatiker.Er meinte der Haushund habe zuviel von seinem ursprünglichen Wesen und Gesundheit verloren.Deshalb kreuzte er einen DSH mit einer Wölfin.Dies wiederholte er ein paar mal.
Da er dachte Wölfe seien resistent gegen Krankheiten impfte er sie nicht,mit dem Resultat daß ihm viele Mischlinge an Staupe eingingen.Selbst seine Wölfin Fleur ging an einer Viruskrankheit ein. Vom Charakter her waren die Hunde als Diensthunde, wie ihm auch vorgeschwebt hatte, nicht einsetzbar, da sie viel zu scheu und vorsichtig waren. So gründete er in Dordrecht eine Blindenführschule, was aber auch aus oben genannten Gründen fehlschlug. Ähnlich ging es auch mit Versuchen sie als Wasserrettungshunde auszubilden. Da schon in den fünfziger Jahren eine hohe Inzuchtdepression herrschte paarte er nochmals einen seiner Wolfshunde mit der Wölfin Fleur II (1963). Als Saarloos 1969 verstarb hatte er keinen Dienst- und Arbeitshund sondern eine Rasse mit wolfsartigen Mischlingen geschaffen. 1975 wurde die Rasse als niederländische Hunderasse anerkannt und wurde dann auch vermehrt ausgestellt. Da der Saarloos Wolfhond nie Diensthund war und meistens nur ob seines Aussehens gezüchtet wurde haben sehr viele Exemplare die große Zurückhaltung und Scheuheit behalten. Einen Wesenstest zur Zuchtzulassung wie beim Tschechoslowakischen Wolfshund hat es dabei nie gegeben. Sie sind oft extrem empfindlich Umwelteinflüssen oder fremden Menschen gegenüber und müssen extrem gut sozialisiert werden um einen unkomplizierten Begleithund zu haben. Es gibt aber inzwischen gerade in Deutschland Züchter und Halter die dem übersensiblen Wesen der Hunde erfolgreich entgegenzuwirken versuchen.
Der Tschechoslowakische Wolfshund dagegen war von Anfang an bei der Armee ganz anderen Selektionsmaßnahmen ausgesetzt. Schon Welpen wurden ob ihres Wesens getestet. Erik Zimen hat diese Welpenselektion 1968 bei Herrn Martinek gesehen und obwohl er ein sehr hartgesottener Bursche war, war er doch leicht schockiert ob der rigorosen Konsequenz.
Dadurch hat man natürlich Hunde geschaffen, mit denen man auch schutzdienstlich - wie in jeder Armee üblich - arbeiten konnte. Und auch heute steht der Gebrauchshundecharakter nach wie vor ganz oben im Zuchtziel. Der Wesenstest zur Ankörung nach slowaksichem oder tschechischem Muster entspricht im Wesentlichen einem Ankaufstest für den Polizeidienst. Dadurch hat man natürlich mit wesensfesteren und verteidigungsbereiteren Hunden weitergezüchtet.
Dies macht sie im Gegensatz zum Saarloos Wolfhond auch oft problematischer. Gerade Rüden sind oft dominanter inkonsequenten Besitzern gegenüber und schwerer zu lenken. Der Saarlooswolfhond ist für Anfänger ganz bestimmt oft besser geeignet als der Tschechoslowakische Wolfshund. Auch ist die Aggressionsbereitschaft anderen Hunden gegenüber meist geringer. Im Gegensatz dazu läßt sich in der Regel mit einem Tschechoslowakischen Wolfshund besser in verschiedenen Sparten arbeiten als mit einem Saarloos Wolfhond.
Dies ist natürliche eine Verallgemeinerung und es gibt Saarloos Wolfhonden, die nicht zu scheu sind und natürlich Tschechoslowakische Wolfshunde die scheu und zurückhaltend sind.

Viele Grüße Michael

21-11-2003 20:09

Hm, ich dachte Fleur ist schon an Staupe gestorben noch bevor sie das erste mal läufig wurde. Fleur II ist doch nur in die Zucht gegangen.

sonjawolfi 22-11-2003 00:01

Hallo Julia.

In den 20 Jahren wurde Wölfin Fleur mit dem D.Schäferhund ,,Gerard van Fransenum" gedeckt, wovon sie im Laufe der Jahre 28 Welpen bekam. Erst 1963 wurde Wölfin Fleur2 zur weiteren Aufbau der Zucht genommen.

Grüsse Sonja :wink:

23-11-2003 09:50

Hallo Sonja

Die erste Wölfin die Saarloos erworben hatte , also die erste Fleur, ist aber auf jeden Fall gestorben noch bevor sie einen Wurf kriegen konnte

Gruss :wolf

Silver_Fox 23-11-2003 11:14

Hallöchen, der Text der unten steht ist von meiner HP. Ich hab ihn von einer Züchterin der Rasse bekommen.
Also die erste Fleur ist gestorben noch bevor sie Welpen bekam. Es wurde aber nach Fleur 2 noch eine andere Hündin eingesetzt.
Viel Spaß beim lesen :D

Gruß Nicole


Die Entstehung des Saarlooswolfhundes:

Nach vielen Versuchen in der Zucht und Kreutzung verschiedenster Tierarten begann Herr Saarloos in den 20er Jahren mit der Zucht eines Hundes, der gesünder als die bis dahin existierenden Hunde sein sollte. Man muß bedenken, daß in den zwanzig Jahren die Mär vom blutgierigen bösen Wolf noch als wahr galt. Somit schien der Wolf als ungezähmtes Tier mit "Urgesundheit" und Schärfe als idealer Blutauffrischer für den degenerierten Haushund.



Er erwarb vom Zoo eine junge Wölfin, Fleur. Leider war das Tier nicht robuster als ein Hund und ging an einer Hundekrankheit ein. Die zweite Wölfin, Fleur 2, wurde mehrfach erfolgreich mit einem Deutschen Schäferhundrüden, Gerad van de Fransenum, verpaart. Insgesamt brachten diese Eltern 28 Halbwölfe zur Welt. Von diesen wählte Herr Saarloos nach Beratung mit einem Genetiker drei Tiere aus, um mit diesen weiter zu züchten. Es handelte sich um ein Rüden und zwei Hündinnen. 1962 wurde noch eine Wölfin in die Zucht eingebracht.



Bis Ende der sechziger Jahre war Saarloos der alleinige Herr über diese neugeschaffene Rasse. Er betrieb seine Zuchtauswahl ausschließlich auf Gesundheit und Charakter. Da in den Niederlanden nur Gebrauchshunde als neue Rasse anerkannt werden, versuchte Herr Saarloos die Tiere im Schutzdienst auszubilden. Bis auf wenige Ausnahmen scheiterten diese Versuche, da das Wolfsblut mit starkem Fluchtrieb den Angriffstrieb völlig verdrängt hatte. Andererseits waren die Hunde sehr geschickt und vorsichtig, so daß die Tiere sich als Rettungshunde und Blindenführhunde eigneten. Gerade für einen Blindenführhund ist es wichtig, das er selbstständighandelt.



Nach dem Tod von Herrn Saarloos folgten einige Jahre "ungelenkter Zucht", die leider Eigenschaften der Hunde verwischten. Nachdem sich die Liebhaber dieser Hunde zusammentaten und alle Hunde registrierten, wurde die Rasse 1975 vom Raad van Beheer op Kynologisch Gebied anerkannt (das niederländische Pentant zum VDH). 19ß1 folgte die Anerkennung durch die FCI.

Der Saarlooswolfhund

Die Hunde sind im Sozialverhalten sehr sicher und besitzen dem Menschen gegenüber keinerlei Angriffstrieb. Fremden Menschen und Situationen gegenüber sind die Tiere sehr mißtrauisch bis scheu.

Iherer Familie lieben sie über alles und sie möchten immer und überall dabei sein (wirklich Überall!!). Die Tiere ertragen das Alleinsein nur sehr schlecht. Sie haben sehr starke Separationsängste, die oft eine unglaubliche Zerstörungswut heraufbeschwören. Für eine Zwingerhaltung sind sie überhaupt nicht geeignet: die Rudelbindung ist zu stark, als daß der Saarloos mehr als einige Stunden unbeschadet im Zwinger ertragen kann. Dabei ist es auf jeden Fall wichtig, den Hund von Anfang an an das Alleinsein zu gewöhnen. Wenn es für das Tier normal ist, einige Stunden alleine in der Wohnung oder im Zwinger zu verbringen, wird er das auch klaglos ertragen.

Es ist wichtig dieses "Randalieren" beim plötzlichen Verlassenwerden richtig zu verstehen: Ein Hund steht in seiner geistigen Entwicklung mehr oder weniger auf der Stufe eines jungen Wolfes.

Für ein Jungtier aber bedeutet das Verlasseb sein Tod und Verderben, da es sich nicht selbst versorgen kann und seinen Feinden schutzlos ausgeliefert ist. Ein Jungtier mit gesunden Instinkten wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um seiner Familie - und damit in Sicherheit - bleiben zu können.

Als Familienhund ist der Saarlooswolfhund bestens geeignet. Man sollte aber bedenken, daß der Saarloos alleine schon durch seine Größe (Rüden bis 75 cm) entsprechende Kräfte entwickelt.

Zusammen mit dem überschäumenden Temperament, das er seinen Freunden zeigt, ist er dann eine echte Kanone: wehe, wenn der Hund einen vor Freude oder beim Spiel anspringt - das wirft auch Männer um!

Dennoch sind diese großen Hunde sehr geduldig mit kleinen Kindern. Sie lassen sich - auch wenn sie Kinder nicht gewöhnt sind - deren "Liebkosungen" gefalle, ohne auch nur einen ärgerlichen Ton von sich zu geben. Wenn es ihnen zu viel wird, gehen sie weg oder suchen Schutz bei ihren Besitzern.

Wenn es darum geht, neue Menschen kennenzulernen, will der Saarloos den ersten Schritt tun! Ein sich-anbiedern des Menschen ist ihm zuwieder. Am besten ignoriet man den Hund, bis dieser es einfach nicht mehr aushält und von selbst schnuppern kommt. Trotz seiner großen Zurückhaltung ist der Saarlooswolfhund nähmlich schrecklich neugierig! Die Tiere merken auch ganz genau, ob ein Mensch sie mag oder nicht oder ob er sogar Angst vor ihnen hat. Allerdings nutzen sie die Angst eines Menschen nicht aus, um sich daran aufzubauen.

Der Saarloos vermeidet kritische Situationen mit Menschen. Daher sollten Sie auch - trotz der Größe der Hunde - nicht darauf bauen, daß er Sie in brenzligen Situationen verteidigt. Der Saarloos war nie ein Schutzhund. Dafür kann man aber auch sicher sein, daß er keinen Menschen angreift. Ein Saarlooswolfhund beißt nicht, wenn er nicht ernsthaft gezwungen ist, sein Leben zu verteidigen. Auch wenn viele Leute es nicht glauben wollen oder es nicht verstehen können: Ein Saarloos ist kein Angstbeißer!

Die Reaktionen auf fremde Menschen ist normalerweise diese: Ein Fremder, der in Ihre Wohnung kommt, wird aus der sicheren Entfernung verbellt (was ein Saarloos so bellen nennt). Wenn der Eindringling nicht verschwindet, zieht sich der Hund zurück. Nach einiger Zeit wird er dann aber doch vorsichtig den Fremden abschnüffeln. Auf Spaziergängen wird der Hund einen großen Bogen um Fremde machen, um ihnen dann vorsichtig hinterherzulaufen und kurz am Mantelsaum schnuppern.

Mit fremden hunden vertragen sie sich sehr gut, sie sind keine Raufer und lieben es, mit allen freundlichen Hunden zu spielen. Problem kann die Haltung von mehreren erwachsenen Zuchthündinnen sein, die bereits Würfe hatten. Das "Welpen-haben-dürfen" bedeutet für die Hündinnen dieser Rasse einen großem Aufstieg in der Rangordnung; in dieser Position werden keine gleichrangigen Hündinnen mehr geduldet. Meist ist es dann unumgänglich, die Hündinnen auf dauer zu trennen.


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