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siebenGeißlein 26-11-2010 12:55

Quote:

Originally Posted by koboldine (Bericht 340501)
hm, warum um alles in der Welt hätte er such vor nem fremden Zufallsbekannten auf den Rücken legen sollen? Ist Jerry Kamikaze?

Na, weil zum Regelwerk gehört "Wer sich unterwirft, wird in Ruhe gelassen." Das ist doch der Sinn des Ganzen. Und in dem Moment eh die einzige Möglichkeit. Es war schon allein für eine Flucht zu spät (und übrigens erst recht für eine Aktion meinerseits).

Viele Grüße, auch an die Hunde
Detlef

Torsten 26-11-2010 13:20

Quote:

Originally Posted by dogsnoopy (Bericht 340343)
Ich habe nichts von sogenannten "regeln" durch den Besitzer gesagt.

Quote:

Die Regeln haben zwischen Dir und Deinem Hund statt zu finden und nicht mit anderen, so meine Meinung, denn außerhalb deines Verbundes regeln die Hunde sowieso anderst.
Dann solltest du mir mal definieren was du genau mit "regeln" meinst, denn ich denke, dass wenn Regeln nicht eingehalten werden, dann geregelt werden muss (was für ein beschissenes Wort). Klären, oder wie du es immer sagst regeln, muss ich doch nur, wenn was nicht so ist wie es sein soll. Man sollte aber auch "regeln" nicht mit unterdrücken oder drücken gleich setzen.
Quote:

Ich wollte wissen wer hier die Regeln festlegt?! Die wenigsten haben ein Rudel zuhause.
was bitte schön hat das mit einer Rudelhaltung zu tun ? In dem Moment wenn du einen Einzelhund hältst, wird die Familie in der lebt sein Ersatzrudel und auch da gibt es eben konkrete Vorgaben für ein vernünftiges Zusammenleben. Egal ob Rudelhaltung oder Einzelhund, Fakt ist nun mal, das es so oder so Kriterien gibt die ein vernünftiges Zusammenleben ermöglichen. Natürlich werden die Regeln immer von Denen aufgestellt, die in der Führungsposition sind, das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Aber zu behaupten, dass Hunde generell dazu geschaffen sind sich unter zu ordnen, halte ich persönlich für sehr abenteuerlich und vage. Es würde bedeuten, das es eben keine Veränderungen innerhalb eines Rudels geben wird und somit auch keinen Gewinn für das Rudel. Ich denke bei allem was du von dir gibst, vergisst du ein wenig die Natur der Tiere und beziehst es sehr überspitzt auf das Zusammenleben mit dem Menschen. Das ist für mich leider sehr einseitig und egoistisch, nach dem Motto : "Ich bin Boss und du bist Nichts, was ich festlege wird bedingungslos gemacht, auch wenn es noch so sinnlos ist, ich zeige dir schon wer hier das Sagen hat." Ich habe da schon genug erfahren und auch sehen dürfen, was dann am Ende dabei raus kam, ist eben weniger schön... Ein wenig Verhaltensforschung würde Jedem gut tun ..... um auf dieser Basis seinen Hund zu erziehen und mit ihm zusammen zu leben. Wir verlangen doch auch von den Hunden, dass sie sich auf uns einstellen, warum nicht auch ein klein wenig umgekehrt ?

Quote:

Natürlich versucht jeder Hund seinen Platz im Rudel zu sichern,
und zu halten, aber wenn ich dem Hund ein sicherer Führer bin, für ihn Sorge und Sichere, warum sollte er mich permanent in Frage stellen oder an meinem Stuhl sägen?
Ja warum wohl ? Weil es in seiner Natur liegt! Und ob du es glaubst oder nicht, jeder Hund stellt seinen Besitzer jeden Tag in Frage. Es sind eben die kleinen unmerklichen Dinge die du so überhaupt nicht mitbekommst, die dein Hund wahr nimmt und die er macht. Dabei studiert er sein Umfeld und ganz besonders dich, nutzt Schwächen die du nicht als welcher erkennst für sich und sein Leben aus (und das ohne Kompromisse), und du merkst es gar nicht. Ich bin der Meinung, dass wir am Tag mehrere Male von unseren Hunden verarscht werden ohne es überhaupt richtig wahr zu nehmen. Der Weg des geringsten Wiederstandes ist nun mal bequemer, noch dazu wenn Das, was wir von unseren Hunden verlangen, gegen ihre Natur ist und das ist es in den meisten Fällen. Darüber sind sich aber die wenigsten Halter im Klaren. Beispiel ist ein Sprung über die Hürde oder das Kommando "Platz" zu einem Zeitpunkt wo der Hund sich von selber nie hin gelegt hätte .... Anderes Beispiel, hier will ich dir auch nicht zu nahe treten, ist das Dogdancing was du machst, du denkst deinem Hund macht es Spaß, kann ja sein, ist aber gegen seine Natur..... er macht es weil er was davon hat, würde es ihm nichts bringen würde er naturgemäß versuchen sich der Sache zu entziehen.

Quote:

Meiner Ansicht nach, hinterfragt mein Hund meine Führung, wenn er sieht, bemerkt - wie auch immer, das ich dieser Rolle nicht gerecht werde, wird er natürlich seinen Anspruch durchsetzen bzw. übernehmen.
Das ist natürlich richtig, oder sehe ich genau so, was aber einige Dinge voraussetzt. Allein damit das ich der Führer bin und den Hund durch meine Intelligenz oder was auch immer ständig drücke, ihm ständig sage wo es lang geht, heißt das doch nicht, dass er generell bereit ist sich unter zu ordnen. Ich denke ehr, dass er sich fügt, weil für ihn etwas Positives, egal in welcher Form, dabei heraus springt.

Quote:

Auch wenn der Hund sich letzten endes "fügt" - war er trotz dessen bereit sich unterzuordnen.
Was bleibt ihn denn übrig, hat er eine Wahl ? So lange du die Ressourcen verteilst und ihm von dir abhängig machst, er deine Überlegenheit erkennt, wird er sich fügen aber auch ständig versuchen aus zu testen. Das wird meistens kaum bemerkt, da es für uns nicht immer erkennbar ist. Würde der Hund sich bedingungslos unterordnen, hätten wir es mit charakterlosen Wesen zu tun. Das Mittel zum Zweck wird hier sehr deutlich.

Quote:

Jeder HUnd ist darin unterschiedlich und individuell.
Das ist wohl war ......

Quote:

Genau das meine ich auch, ich setze den Maßstab und die Grenze für meinen Hund fest, und deren hat er sich zu fügen/ unterzuordnen, ich weiß was Du meinst, sicher hab ich mich etwas schwierig ausgedrückt.
Ja klar, so ist es natürlich und nur so kann man vernünftig mit seinem Hund zusammen leben, sie brauchen nun mal Bahnen in denen sie sich bewegen können, nur wenn der sogenannte Führer eben gravierende Fehler macht oder Schwächen zeigt, ist Schluss mit lustig und der Unterordnung .... Regeln und Normen bestimmen das Leben jedes Lebewesens, müssen aber nicht immer als sinnvoll erkannt werden oder sind auch teilweise unangenehm oder was auch immer und es liegt in der Natur der Lebewesen sich den unangenehmen Dingen so gut es geht zu entziehen und wenn möglich auch zu ihren Gunsten zu ändern ....Das Unterordnen was du hier ansprichst ist für mich nicht zwangsläufig naturgemäß, sondern nur Mittel zum Zweck um seine Position zu halten um dann eventuell von ihr auf eine Bessere zu steigen... das ist dann natürlich ein Unterordnen in dem Sinne

Grüße und Knuddel an Blaide

dogsnoopy 26-11-2010 13:23

Quote:

Originally Posted by koboldine (Bericht 340497)
Weil ich Mensch bin und nicht Hund?!
Angenehme Art.... hm, die Wattebäuschchen-Fraktion läßt grüßen... Sorry, ich bin als Mensch zu bestimmten Aktionen eben nicht fähig UND die Mär, dass ein Tabu angenehm ist und auch angenehm vermittelt werden kann, ist eben genau das: Wunschdenken. 
Schau dich doch mal bei den Hunden um, wenn Mama endlich die eine "Babysitter(in)" einstellt, dann überträgt sie ihr/ihm die "Drecksarbeit"; bei der/dem reiben sich die Welpen bis es knallt-und das so lange bis das sitzt UND minimal Mimik/Lautäußerung das gewünscht Verhalten hervorruft. Das sind teils heftige Aktionen, so dosiert, dass sie wirken. Aber "angenehm" ist echt was anderes... ;-)
Einen schönen Gruß von der Wattebauschfraktion - ich schreib hier mal dazwischen. Wie ich bereits sagte hat jeder seine anderen Vorstellung/ Ansichten und Meinung bezüglich Erziehung und Haltung. Also Du als Mensch bist also zu bestimmten Aktionen nicht fähig ??? Welche kannst Du denn nicht ???
Der Wolf/ hund hatte mehr als 15.000 Jahre Zeit den Menschen zu studieren - jedoch ist der Mensch meist unfähig die des Hundes zu deuten. Unsere Hunden kennen uns......




WIE soll den ein Hund irgendwas regeln (sozial gesehen), wenn ihm keiner das "Werkzeug" dafür beigebracht hat? Auch zwischen Mensch und Hund brauchen beide eine Sozialisation, also die Fähigkeit angemessen zu re-agieren. Mensch lernt das erstmal unter seines gleichen, Hund auch.
Warum soll mein Hund überhaupt regeln? ICH BIN DER -DER FÜR IHN REGELT!!! Unterwerfen, Rämpeln, Beißen, Hetzen, Jagen - all das können die kleinen wenn sie von ihren Elterntieren weg gehen, hinzu gelernt wird der Einsatz später hin....



Weil es ihm Überleben sicher und er sich Vorteile daraus ziehen kann?!
Überleben sichert ?! Wie ist es dann mit dem der ihn unterwirft und sich nicht unterwerfen lässt? Ist der dann Kamikaze und spielt auf Risiko??? Klar kann er Vorteile aus seinem Verhalten ziehen, weiß sie ja gekonnt einzusetzen, vor allem seinem Menschen gegenüber - weil wir Menschen so schick Emotional auf unseren Egoisten reagieren...



Ups... das halte ich für ein Gerücht. Einordnung - ja, weil es Tieren sind, die im Sozialverband leben und asoziales Verhalten die Überlebenschance mindert; aber dazu muss Hund lernen WAS soziales und asoziales Verhalten IST.
Was ist bei Tieren Sozial oder Assozial ?! Dein Hund bekommt von der jeden Tag ausreichend Futter, Kontakt im SPiel usw. .... aber er bettelt weiter nach Zuwendung, Spiel und Futter - ist das nicht Assozial von ihm, wo er doch alles hat ?! 
 

Warum wird den in der Kinderstube gerangelt? Weil erst noch gelernt/ausprobiert wird, wie man sich am Besten verhält, um am Weitesten zu kommen - also nicht: "Wie klein kann ich mich machen?" sondern "Wie erreiche ich was ich will?"
Warum in der Kinderstube gerangelt wird?! Wer der erste ist bekommt zuerst und wird gesund, rund und fett.... die Hämpflinge bleiben zurück.... ist das nicht assozial?!



Ups... wie willst Du deinem Hund Regel auf angenehme Art beibringen, wenn Du diese Regeln nicht kennst? Es sind Spielregeln des Zusammenlebens, erlernt von älteren Hunden - eine Art Generationenvertrag. Die Spielregel des Zusammenlebens mit Menschen, DIE kann mensch seinem Hund vermitteln...und die legt mensch fest (manchmal aus Hundesicht ziemlich idiotisch, aber das wird dann durch Vertrauen gemildert) ;-)
Ich fragte: Wer legt die Regeln fest, oder welche Regeln sind das ?! NICHT UPS..... denn ich lege den Maßstab als auch die Regeln im Zusammenleben fest. Wie durch Vertrauen werden die idiotischen Spielregeln die ich dem Hund vorlege gemildert ??????
Meinst Du das ehrlich ?! Wieso stellt er sie dann doch immer wieder in Frage - hat er an Vertrauen verloren ???


LG
koboldine  

Nette Grüße von Diana.... (nicht so ernst nehmen- nur meine Ansicht!)

dogsnoopy 26-11-2010 13:33

Quote:

Originally Posted by Torsten (Bericht 340538)
Dann solltest du mir mal definieren was du genau mit "regeln" meinst, denn ich denke, dass wenn Regeln nicht eingehalten werden, dann geregelt werden muss (was für ein beschissenes Wort). Klären, oder wie du es immer sagst regeln, muss ich doch nur, wenn was nicht so ist wie es sein soll. Man sollte aber auch "regeln" nicht mit unterdrücken oder drücken gleich setzen.

was bitte schön hat das mit einer Rudelhaltung zu tun ? In dem Moment wenn du einen Einzelhund hältst, wird die Familie in der lebt sein Ersatzrudel und auch da gibt es eben konkrete Vorgaben für ein vernünftiges Zusammenleben. Egal ob Rudelhaltung oder Einzelhund, Fakt ist nun mal, das es so oder Kriterien gibt di eein vernünftiges Zusammenleben ermöglichen. natürlich werden die Regeln immer von denen aufgestellt, die in der Führungsposition sind, das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Aber zu behaupten, dass Hunde generell dazu geschaffen sind sich unter zu ordnen, halte ich persönlich für sehr abenteuerlich und vage. Es würde bedeuten, das es eben keine Veränderungen innerhalb eines Rudels geben wird und somit auch keinen Gewinn für das Rudel. Ich denke bei allem was du von dir gibst, vergisst du ein wenig die Natur der Tiere und beziehst es sehr überspitzt auf das Zusammenleben mit dem Menschen. Das ist für mich leider sehr einseitig und egoistisch, nach dem Motto : "Ich bin Boss und du bist Nichts, was ich festlege wird bedingungslos gemacht, auch wenn es noch so sinnlos ist". Ich habe da schon genug erfahren udn auch sehen dürfen, was dann am Ende dabei raus kam, ist eben weniger schön... Ein wenig Verhaltensforschung würde Jedem gut tun .....


Ja warum wohl ? Weil es in seiner Natur liegt! Und ob du es glaubst oder nicht, jeder Hund stellt seinen Besitzer jeden Tag in Frage. Es sind eben die kleinen unmerklichen Dinge die du so überhaupt nicht mitbekommst, die dein Hund wahr nimmt und die er macht. dabei studiert er sein Umfeld und ganz besonders dich, nutzt schwächen die du nicht als welcher erkennst für sich und sein Leben aus (und das ohne Kompromisse), und du merkst es gar nicht. Ich bin der Meinung, dass wir am Tag mehrere Male von unseren Hunden verarscht werden ohne es überhaupt richtig wahr zu nehmen. Der Weg des geringsten Wiederstandes ist nun mal bequemer, noch dazu wenn Das, was wir von unseren Hunden verlangen, gegen ihre Natur ist und das ist es in den meisten Fällen. Darüber sind sich aber die wenigsten Halter im Klaren. Beispiel ist ein Sprung über die Hürde oder das Kommando "Platz" zu einem Zeitpunkt wo der Hund sich von selber nie hin gelegt hätte .... anderes Beispiel, hier will ich dir auch nicht zu nahe treten, ist das Dogdancing was du machst, du denkst deinem Hund macht es Spaß, kann ja sein, ist aber gegen seine Natur..... er macht es weil er was davon hat, würde es ihm nichts bringen würde er naturgemäß versuchen sich der Sache zu entziehen.


Das ist natürlich richtig, oder sehe ich genau so, was aber einige Dinge voraussetzt. Allein damit das ich der Führer bin und den Hund durch meine Intelligenz oder was auch immer ständig drücke, ihm ständig sage wo es lang geht, heißt das doch nicht, dass er generell bereit ist sich unter zu ordnen. ich denke ehr, dass er sich fügt, weil für ihn etwas Positives dabei heraus springt.


Was bleibt ihn denn übrig, hat er eine Wahl ? o lange du die Ressourcen verteilst und ihm von dir abhängig machst, er deine Überlegenheit erkennt, wird er sich fügen aber auch ständig versuchen aus zu testen. Das wird meistens kaum bemerkt, da es für uns nicht immer erkennbar ist. Würde de Hund sich bedingungslos unterordnen, hätten wir es mit charakterlosen Wesen zu tun. Das Mittel zum Zweck wird hier sehr deutlich.


Da ist wohl war ......


Ja klar, so ist es natürlich und nur so kann man vernünftig mit seinem Hund zusammen leben, sie brauchen nun mal Bahnen in denen sie sich bewegen können, nur wenn der sogenannte Führer eben gravierende Fehler macht oder Schwächen zeigt, ist Schluss mit lustig und der Unterordnung .... Regeln und Normen bestimmen das Leben jedes Lebewesens, müssen aber nicht immer als sinnvoll erkannt werden oder sind auch teilweise unangenehm oder was auch immer und es liegt in der Natur der Lebewesen sich den unangenehmen Dingen so gut es geht zu entziehen und wenn möglich auch zu ihren Gunsten zu ändern ....Das Unterordnen was du hier ansprichst ist für mich nicht zwangsläufig naturgemäß, sondern nur Mittel zum Zweck um seine Position zu halten um dann eventuell von ihr auf eine Bessere zu steigen... das ist dann natürlich ein Unterordnen in dem Sinne

Grüße und Knuddel an Blaide


Hey,
ich muss mit meinem Beitrag ziemlich hart rüber kommen.
Was ich mit Regeln meine? = genau das was wir für Kinder etc. festlegen. Regeln - gleichzusetzen mit Vorschriften etc.
Nochmal für alle zum Verständnis, nur weil ich einen Maßstab an meinen Hund setze, oder Regeln aufstelle, heißt das doch nicht das er nichts mehr darf und nur noch funktionieren muss.
Ich freue mich wenn meine Hündin mal zickt, wenn sie auch mal Mist baut und mich in Frage stellt, denn daran merke ich woran ich bei mir arbeiten muss. Sie zeigt mir doch wie zu handeln habe. Sie reagiert ich agiere - so einfach. Trotz dessen möchte ich natürlich Konfliktsituationen Kompentenz und Führung zeigen - so gesagt - ich bin und möchte sein - in solchen Situationen oder ä. der Orientierungspunkt. Wenn Ihr versteht wie ich meine.
Die natürliche Bereitschaft zur Unterordnung, wann - wie und durch wen das passiert ist doch auch hierbei sehr unterschiedlich.
Auch ordnet sich meine Hündin nicht bedingungslos unter, auf ihre Vorteile ist sie natürlich auch bedacht - und Charakter hat sie auch,.... von daher, es ist nunmal so wie es ist, jeder von uns setzt einen Maßstab und Regeln fest, auch beim Partner Hund - hat genauso wie mein Partner Mensch - Grenzen, Regeln & natürlich Freiheiten.

Torsten- Knuddeln ist erledigt ;-)
Liebe Grüße

dogsnoopy 26-11-2010 13:38

Quote:

Originally Posted by koboldine (Bericht 340504)
Können wir das bitte auf Plakate drucken und am Eingang von Hundewiesen verteilen?

Leider sind immernoch sehr viele Menschen überzeugt, dass - anders als sie selbst natürlich - ihr Hund mit jedem Artgenossen freundschaftlichen Umgang haben muss, und dass spielen auf der Hundewiese die Erfüllung sein sollte.

Leider beobachte ich gerade in der Großstadt immer mehr Hunde, die sich in diese Vorstellung "fügen"...im dem sie apartisch neben Mensch trotteln und innerlich hoffen NIEMANDEN zu treffen. :-(

LG
koboldine

Ja aber ist das denn nicht SOZIALES Verhalten wie Du vorhin so schön gesagt hast?!
Unterordnung zwischen HUnd -HUnd = da findet doch schon - wenn es der Hund gelernt hat, schon vielmehr Aktion in Mimik, Gestik im Vorfeld statt bevor es überhaupt zur einer Unterwerfung oder ähnliches kommt. Warum muss sich mein Hund auf dem Rücken wälzen, Beschwichtigen und Abbruchsignale zeigt meine Hündin schon vorher dazu muss sie sich nicht auf dem Boden werfen um eine Situation zu entschärfen.
Ist das jetzt Assoziales Verhalten - sie hat sich ja schließlich nicht UNTFERworfen?! ODER ?
Erklärs mir.....

Vielen Dank, und nette Grüße

koboldine 26-11-2010 13:53

Quote:

Originally Posted by siebenGeißlein (Bericht 340525)
Na, weil zum Regelwerk gehört "Wer sich unterwirft, wird in Ruhe gelassen." Das ist doch der Sinn des Ganzen. Und in dem Moment eh die einzige Möglichkeit. Es war schon allein für eine Flucht zu spät (und übrigens erst recht für eine Aktion meinerseits).

Viele Grüße, auch an die Hunde
Detlef

hm... das "Regelwerk" ist doch aber da, um eine Gemeinschaft am Laufen zu halten. Wenn ich nun mit dem keine Gemeinschaft bilde? Irgendwie versteh ich das nicht, glaub ich, ist der nu fremd oder nicht?

Wir - Menschen - hätten oft gern, dass das "Regelwerk" auf jeden Artgenossen angewandt werden soll, aber das ist doch nicht im Sinne der Natur...

Ablauf: Jungspund sieht tolle Hündin - Resource prima zur Fortpflanzung - tolle Hündin läuft auf seinem Terretorium (auch wenn das 100 andere auch von sich behaupten...Hunde sind halt nicht Marxistisch) ergo gibt es Jungspund das Recht Hündin näher zu betrachten, Hündin ist auch angetan - ihr Begleiter allerdings nicht, denn der findet sich in *seinem* (er denkt halt auch nur hündisch) Terretorium plötzlich mit Eindringling, der seine Resource der Fortpflanzung anmacht - geht ja wohl gar nicht!

Konflikt 1 - durch Mensch gemacht - keiner der beiden Rüden weiß, dass das Terretorium nicht "meins" sondern "aller" Terretorium ist, das Prinzip "Teilen mit Fremden" ist Hunden nicht angeboren, sie können es bis zum gewissen Grad lernen.

Normale Lösung: Rüde A betritt ungern/unfreiwillig Terretorium von Rüde B, Rüde A weiß "ach, Mist, hier nicht meins, hier mach ich mich klein und bereit zur Flucht" Rüde B weiß "hier meins, alles was eindringt muss ich platt machen". Meist kommt es gar nicht zum Betreten, eben WEIL das klar ist.
Hundewiese: jeder erwartet vom anderen, dass er fluchtbereit ist, weil der andere ja Grenzen verletzt; jeder beansprucht für sich die Resourcen im Terretorium.
Hätte dein Jerry sich unterworfen, hätte es dem anderen Rüden das Recht gegeben ihn komplett "kaputt" zu machen - so hat er sich zumindest für Kampf entschieden und "nur" Löcher gehabt (hindert nicht in der Lebensfähigkeit)

Konflikt 2 - durch Mensch gemacht - Hunde haben sich so weit von "Rudel" entfernt, dass Rückendeckung ausfiel
Lösung: Mensch hat den Job in derartig mehrdeutigen Resourcen-Situationen für ihre "Gemeinschaft" DA zu sein und mögliche Gefahr zeitig zu erkennen UND die Gemeinschaft aus der Gefahrenzone zu führen.

Kann nicht klappen, weil Menschen das so nicht sehen wollen, und spätestens "der andere" Hundehalter die Prinzipien nicht kennt/ignoriert.

Ich plädiere schon für Artgenossen-Kontakt. Aber doch bitte so, dass keiner der Beteiligten in eine Notsituation gebracht wird.
Ja, ich vermeide Hundewiesen - gerade weil ich meine Hunde respektiere. Anderweitig mit "den mag ich" treffen - gern.

LG
koboldine

koboldine 26-11-2010 13:58

Quote:

Originally Posted by dogsnoopy (Bericht 340547)
Ja aber ist das denn nicht SOZIALES Verhalten wie Du vorhin so schön gesagt hast?!
Unterordnung zwischen HUnd -HUnd = da findet doch schon - wenn es der Hund gelernt hat, schon vielmehr Aktion in Mimik, Gestik im Vorfeld statt bevor es überhaupt zur einer Unterwerfung oder ähnliches kommt. Warum muss sich mein Hund auf dem Rücken wälzen, Beschwichtigen und Abbruchsignale zeigt meine Hündin schon vorher dazu muss sie sich nicht auf dem Boden werfen um eine Situation zu entschärfen.
Ist das jetzt Assoziales Verhalten - sie hat sich ja schließlich nicht UNTFERworfen?! ODER ?
Erklärs mir.....

Vielen Dank, und nette Grüße

hm....irgendwie reden wir zwei gerade in den anderen Posts aneinander vorbei. HIER versteh ich Dich gerade gar nicht - wo hab ich gesagt, dass soziales Verhalten "apartisch neben Mensch hertrotteln" ist? :cry:
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Du meinen Post zitierst aber Detlef meinst, kann das sein?

LG
koboldine

PS: ich find solche Diskussionen klasse, und nein, ich nehm das nicht krumm... hoffe Du auch nicht ;-)

dogsnoopy 26-11-2010 14:57

Quote:

Originally Posted by koboldine (Bericht 340551)
hm....irgendwie reden wir zwei gerade in den anderen Posts aneinander vorbei. HIER versteh ich Dich gerade gar nicht - wo hab ich gesagt, dass soziales Verhalten "apartisch neben Mensch hertrotteln" ist? :cry:
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Du meinen Post zitierst aber Detlef meinst, kann das sein?

LG
koboldine

PS: ich find solche Diskussionen klasse, und nein, ich nehm das nicht krumm... hoffe Du auch nicht ;-)

Nein kein Problem - mit solchen "netten" Diskussionen.
Kann sein das ich indirekt auch Detlef angesprochen habe.
Ich bin genauso der Meinung, das mein Hund Kontakt zu Artgenossen haben sollte, denn wenn ich ihn komplett von denen ausgrenze - so meine Ansicht - "kann" er hündisches Verhalten verlernen weil es nie zur Anwendung oder zum Austausch kommt, genauso kommt ja schließlich auch die Verknüpfung der BEißhemmung zustande.
Genau der Meinung bezüglich Hundewiesen bin ich auch.
Den Kontakt den ich zulasse oder "wünsche" wie es beim Menschen nunmal ist, den lasse ich zu - bis zu einem für mich gewissen Grad.
Wird mir die Interaktion zwischen den Hunden zu heftik, dann breche ich ab, da ich meinen Hund kenne.
Unter anderem, so meine "Regel" dürfen sich meine Hunde nicht zu weit von mir entfernen, das haben sie gelernt und halten sie ein, aber auch das ist immer variabel. Trotz dessen bin ich darauf bedacht das einzuhalten - indem ich sie zurückrufe = Korrektur - da meine Regel = Sicherheit.

Mit der Rückendeckung zum Hund, was meinst Du damit?
Ich würde - wenn ich es richtig verstanden habe, meinen Hund bei einer heftigen Auseinandersetzung keine Rückendeckung geben. Das was ich ihm geben kann, ist Sicherheit/ Schutz, den er bei mir suchen kann oder idem ich vorab einschreite und ihn zurücknehme.... schlecht zur erklären, aber ich hoffe das ihr versteht was ich meine.
Trotz dessen interessante Argumentation.
Jeder arbeitet und lebt anders mit seinen Hund/ Hunden, daher hat auch jeder andere Vorstellung und Maßstäbe und dahingehend andere Lebensregeln :-)

Meine Hündin zum Beispiel, ich weiß genau mit wem ich sie in Aktion treten lassen kann und mit wem nicht. Zu 80 % sag ich, unterwirft sie sich nicht durch auf dem Rücken legen usw. , nur in ersten Situationen. Sie beschwichtigt durch Lefzen lecken und ihre Haltung, dahingehend führen die meisten Begegnungen zu einer recht angehmen Interaktion.

Viele Grüße

Beowulf 26-11-2010 16:18

Quote:

Originally Posted by Astrid (Bericht 340377)
Und?

Wird z.B. aktive Demut oder fiddeln genannt und ist Teil des hündischen Verhaltensrepertoires. Dass der dieses Verhalten zeigende und eigentlich beschwichtigende Hund durch diese aufdringliche Art dann häufig erst Recht eine am Deckel bekommt, ist ein anderes Kapitel.

Hallo Astrid!
Richtig es ist hündisches Verhalten, nur der Anwender hat nicht gelernt es richtig einzusetzen. Oder eine andere Frage, warum passiert es heute ständig und vor sagen wir mal 20 Jahren war dieses Verhalten selten? Die Jungs lernen zwar wie man sich verhalten kann, aber nicht wie man sich verhalten soll. Deswegen auch meine Aussage, das Hunde es richtig erlernen sollen und nicht irgendwie mal eben so ausreichend. Den Satz mit dem Generationenvertrag fand ich schon sehr passend.

Gruss
Beowulf

koboldine 26-11-2010 20:55

Also... irgendwie sind hier verschieden Themen im Mix

Wir kamen von: Welpe sollte bei Abgabe Interaktion mit Hunden aus Familie gelernt haben - also soziales Verhalten innerhalb des Rudels (intraspezifisch)

Dann haben wir die Übertragung auf neues Rudel mit erlernen der sozialen Interaktionen - jetzt kommt also der Mensch und erklärt Welpi die neue Welt ( ja, Mensch hat er schon kennen gelernt aber nu sind es ja neue Menschen mit anderen Ansprüchen) 
(interspezifisch)

Mit den neuen Menschen wächst Welpi zu einer familiären Gemeinschaft zusammen (Ersatzrudel) und trifft in der großen weiten Welt auf neue Hunde - hier erwarten Menschen dann soziales Verhalten vom Hund...

Sozial ist der Gemeinschaft dienlich, fördernd etc
Asozial ist demnach nicht der Gemeinschaft dienlich etc, jedenfalls seh ich das so...nicht mit dem umgangssprachlichen asozial zu verwechseln

Stellt sich mir die Frage: auf welche Gemeinschaft bezieht Mensch in den verschiedenen Situationen das soziale Verhalten?
Auf die Gemeinschaft "Ersatzrudel" oder auf die Gemeinschaft "Hunde" (imho keine Gemeinschaft sondern Spezies)

Du sagst, Deine Kleine beschwichtig bei Kontakt zu anderen (von Dir zugelassenen) Hunden. Beschwichtigung dient der Konfliktlösung ohne Kampf. Hast Du dich mal gefragt, wer denn da welchen Konflikt hat, dass sie dieses Verhalten (Kampfvermeidung) einsetzt?

Zurück zu den Welpen... wäre sie von den Hunden des Züchters nicht sozialisiert worden (bis ca 8-12 Woche), würde sie dann überhaupt einen Konflikt bemerken in der Situation und sich entsprechend zu verhalten wissen? Nein, siehe Jerry, der - nicht bös gemeint - merkt eben nichts, da kann der andere Hund noch so feine Signale senden, Jerry kennt und erkennt die nicht.

So komme ich zurück auf deine Frage, was ich als Mensch meinem Welpen nicht beibringen kann: das Senden und Lesen feinster intraspezifischer Signale. Denn ich hab weder die Mimik, noch die Gestik/Körper um hundespezifische Signale zu geben; noch haben Menschen die Fähigkeit hundespezifische Signale zu empfangen (wir sind nu mal zu langsam und Nasenlegasteniker). Kurz: Mensch ist kein Hund. Dazu kommt, dass nur wenige Menschen wissen was sie kopieren sollten, damit Hundi wenigsten ein vage Vorstellung hat, was Mensch da gerade macht... ;-)
Später, wenn Welpi die Grundzüge kennt, kann Mensch mit seiner "groben" Struktur weitermachen, ja. Aber für die Grundlagen können wir zu schlecht kopieren.

LG
koboldine  

koboldine 26-11-2010 21:07

Quote:

Originally Posted by Beowulf (Bericht 340600)
Hallo Astrid!
Richtig es ist hündisches Verhalten, nur der Anwender hat nicht gelernt es richtig einzusetzen. Oder eine andere Frage, warum passiert es heute ständig und vor sagen wir mal 20 Jahren war dieses Verhalten selten? Die Jungs lernen zwar wie man sich verhalten kann, aber nicht wie man sich verhalten soll. Deswegen auch meine Aussage, das Hunde es richtig erlernen sollen und nicht irgendwie mal eben so ausreichend. Den Satz mit dem Generationenvertrag fand ich schon sehr passend.

Gruss
Beowulf

Hi,
das mit "vor ca 20 Jahren" ist nett, hinkt aber leider in einem Punkt: vor ca 20 Jahren gab es ca 1/3 der heutigen Hundepopulation. Da waren "Hundewiese", "Welpenprägung", "Hundesitter" etc noch Begriffe ohne Inhalt - klar Biologen und Leute wie Trummler haben sich fürs Verhalten interessiert, aber doch nicht die breite Masse der relativ wenigen Hundehalter...
Ok, da fing das an...
Und... wenn mein Hund gebissen wurde, dann hab ich da Blauspray draufgehaun; wenn's schlimmer war, gabs irgendein Antiseptikum und drei Stiche beim Doc. Aber ich wäre auch damals nicht auf die Idee gekommen mein Hund müsste alle anderen mögen (ignorieren ja).
LG
koboldine

Astrid 27-11-2010 03:24

Quote:

Originally Posted by koboldine (Bericht 340714)
Hi,
das mit "vor ca 20 Jahren" ist nett, hinkt aber leider in einem Punkt: vor ca 20 Jahren gab es ca 1/3 der heutigen Hundepopulation. Da waren "Hundewiese", "Welpenprägung", "Hundesitter" etc noch Begriffe ohne Inhalt - klar Biologen und Leute wie Trummler haben sich fürs Verhalten interessiert, aber doch nicht die breite Masse der relativ wenigen Hundehalter...
Ok, da fing das an...
Und... wenn mein Hund gebissen wurde, dann hab ich da Blauspray draufgehaun; wenn's schlimmer war, gabs irgendein Antiseptikum und drei Stiche beim Doc. Aber ich wäre auch damals nicht auf die Idee gekommen mein Hund müsste alle anderen mögen (ignorieren ja).
LG
koboldine

Danke, genauso ist es!
Sehr praktisch - muss ich mir die Schreibarbeit nicht mehr machen! :jumpie

hanninadina 27-11-2010 11:49

Wenn du einen guten Züchter hast, der die jungen Welpen nicht nur sich selbst überlässt, sondern auch viel mit ihnen macht und sie auch außerhalb des Hauses sozialisiert, wäre es sicher gut, den Welpen erst mit 12 Wochen zu übernehmen, damit er bis dahin eben das richtig gute "hündisch" lernt.

Aber jeder, der schon mal nen Wurf groß gezogen hat oder die Aufzucht begleitet hat, weiß, dass es, wenn man es gut machen möchte, um dem Welpenerwerber und dem Welpen einen sehr guten Start ins Leben zu geben, ein harter Zeit intensiver Job ist. Vor allem, wenn man Wolfshunde groß zieht. Von daher wird es nur sehr wenige geben, die das tun.

Beowulf, für mich wäre es wichtiger, dass der Welpe von mir auf die Umwelt geprägt wird, als dass er sich mit anderen Hunden besser versteht und ich dann eine schwieriger Sozialisierung, weil Welpe zu alt, glatt bügeln muss. Und zwar weil der Hund letztlich fast 24 Stunden mit mir lebt und nicht mit den Zufallsbekanntschaften auf einer Hundewiese. Aber ich persönlich würde in so eine Situation nicht kommen, weil ich mir einen Züchter nicht nur nach guten Tieren, Preis des Welpen oder Entfernung aussuche, sondern natürlich auch, wie er die Welpen groß zieht. Ein Züchter, der die Welpen ausschließlich im ersten Stock seines Hauses ohne Kontakt zu Umweltreizen im Haus groß zieht, um sie dann mit 5 Wochen zu seinen großen Hunden in ein kleines Gehege zu stecken, käme für mich nicht in Frage. Die Ergebnisse können wir z.B. bei den erwachsenen Tieren wunderbar sehen, denn sie haben die Verhaltenstest nicht ohne Probleme und dann mit entsprechenden Ergebnissen (Oc) abgeschlossen. Und zwar 3 von diesen Welpen. Das ist immer spannend, wenn man Welpen kennen lernt und diese als erwachsene wieder trifft.

Von daher ist meine persönliche Erfahrung von der Aufzucht von 6 Welpen, die ich im Alter von 5 Wochen 3 Tagen bis 8 Wochen aufgenommen habe, dass 7 Wochen 1-2 Tage das beste Ergebnis bringt. Wenn man zu Hause noch Hunde hat, die mit erziehen helfen, geht auch etwas früher. Aber alles im allem würde ich bei den 7 Wochen bleiben als mein persönlich bestes Ergebnis.

Diana, Rudel, Meute? Was ist der Unterschied? Meinst du mit Rudel "eigene" Familie und mit Meute eine beliebig zufällig sich zusammen setzende GRuppe von Hunden auf der Hundewiese? Der Begriff Rudel kommt von den Wolfsrudeln. Mittlerweile wissen wir aber, dass es einfach nur Familien sind! Vater und Mutter, aktuelle Welpen und 1-2 sog. Jährlinge. Schaut einfach mal hier http://www.wolfsregion-lausitz.de/bi...das-wolfsrudel . Und für die, die von euch english können, das, was Wolfspapst L. Dave Mech schon in den 80er Jahren rausgefunden hat und dann 1999 zu Papier gebracht hat http://www.davemech.org/news.html video und paper http://www.wolf.org/wolves/learn/bas...us_english.pdf

In der Natur agieren die Tiere nur innerhalb der Familie miteinander. Schönen Gruß an Beowulf, wie gesagt, der Hund muss mit mir funktionieren. Da die meisten Hunde heutzutage kastriert sind und vor allem auch früh, sind die Hunde kindlich geblieben und deshalb funktionieren sie auf der Hundewiese besser.

Ein aufdringlicher Welpe, der sich submissiv gibt, ist völlig normal. Der erwachsene Hund, der genervt ist und dann durchbeißt, ist der, der nicht normal ist. Wenn er ihn nur einmal hart zurecht weist, ist das ok, "Hit once but hard" meinte Günther Bloch so schön von den Wilden Wölfen abgeschaut http://www.wdr.de/tv/tieresucheneinz...smonat=2010-12 , wenn den Welpen dabei aber verletzt, wäre dass "asozial". Aber aus diesem Grunde müssen wir als Halter natürlich immer auf alles vorbereitet sein, um sofort eingreifen zu können. Aber Detlef hat schon recht, sowas geht meist so schnell, dass wir das nicht mehr rechtzeitig können.

Heiko 27-11-2010 22:53

Trennung und Abgabe beim Züchter (vom Rudel)
 
Hallo

Hier ein sehr interessantes Thema, wo es um Trennung und Abgabe von Welpen geht : http://www.wolfdog.org/forum/showthread.php?t=2399

Gibt es eigentlich hier in diesem Forum noch Mods... :rock_3 - die z. B. ein neu aufgemachtes Thema mit einem schon älteren Thread verknüpfen ? 8)

Pavel 28-11-2010 09:58

Alle meine Welpen waren in 5 Wochen abgegeben. Bei keine war Problem und alle sind gut sozialisiert, gut Gesundstand. 5 Wochen war immer auch von Herr Hartl von seine Erfahrungen empfehlen.

koboldine 28-11-2010 11:34

Hi,

Quote:

Originally Posted by Heiko (Bericht 340918)
Hier ein sehr interessantes Thema, wo es um Trennung und Abgabe von Welpen geht : [...]

Na, das ist doch mal klasse! Sogar mit Abstimmung :-)
Wie findet man sowas - einfach über die Suchfunktion?

Quote:

Originally Posted by Heiko (Bericht 340918)
Gibt es eigentlich hier in diesem Forum noch Mods... :rock_3 - die z. B. ein neu aufgemachtes Thema mit einem schon älteren Thread verknüpfen ? 8)

Ach menno, dann hätt hier doch wieder nix stattgefunden... UND diese Diskussion war doch friedlich ;-) Außerdem sind wir hier sooo schön von eigentlichen abgekommen um die möglichen Folgen zu lesen :o

LG
koboldine

PS: ich würd's trotzdem nicht pauschal machen :twisted:

Heiko 28-11-2010 17:03

Hi Koboldine,

hmm, die Suchfunktion ist doch eher kompliziert. Ne, hatte das Thema noch in Erinnerung und durch Unterstützung kam ich dann drauf. 8)

Finde es schon wichtig ältere interessante (schon in der Versenkung verschwundene) Themen wieder hervorzuholen, in dem man das neue Thema an das Vergangene anhängt ! ;-)- notfalls den Titel etwas ändert.

VG

Beowulf 29-11-2010 23:04

Hallo!
Ich verlange nicht, das alle Hunde miteinander klar kommen müssen. Sie sollten "Hündisch" als Muttersprache können und Richtig einsetzen. Signale richtig setzen und lesen. Daraus soverän agieren oder reagieren. Was heute fast nur noch zu sehen ist, ist Angriff ist die Beste Verteidigung. Als ich 1982 mit 15 Jahren meinen ersten Hund mit 8 Wochen bekam, da ging ich den den Stadtpark wo jede Menge Hunde waren. Diese Hunde und ihre Halter waren eingeschworene Gemeinschaften über Jahre. Die Hundis Spielten, mobbten, pöbelten und stritten sich. Ich lernte beim zusehen und durch die Hundeerfahrung der älteren Hundehalter. Auf was es bei der Hundeerziehung und Hundeführung ankommt. Sicherlich hat es zu der Zeit noch keine 1000 Hundebücher gegeben und noch Keiner kam auf die Idee alle Hunde müssten mit allen Hunden klar kommen. Es wurde eingeschritten wenn es zu heftig wurde, meist schlichteten ältere soveräne Hunde den Streit oder wiesen Pöbler in die Schranken. Danach wie schon erwähnt kam Blauspray drauf und der Pöbler hatte gelernt, das dieses Verhalten asozial und unerwünscht ist. Auch damals gab es durchgeknallte Hunde nur kamen sie so oft vor wie heute Hunde die mit anderen Hunden normal agieren können, ob sie sich dabei mögen ist egal soweit sie sich verständigen können. Dieser damalige Umgang der Hunde untereinander ist mit dem heutigen Hundewiesenhunden nicht zu vergleichen. Die Hunde damals waren richtig auf Hunde Sozialiesiert es hatte einen gewissen Rudelcharakter. Geschöpft wurde aus dem Wissen und der Erfahrung der Älteren. Würde es heute noch solche Strukturen geben, dann ist eine Welpenabnahme von 8 Wochen in Ordnung. Als ich meinen jetzigen Hund 1999 mit 6 Wochen bekam, hatte ich das Glück die bestmöglichen Sozialiesierung auf Mensch (Mich) und Hunde zu haben, denn er war bis fast 5 Monate mit seiner Mutter zusammen. In Marokko leben die Hunde freier worauf sie auf Hunde richtig sozialiesiert sind, wenn sie das nicht können, dann gehen sie da unter. Mit anderen Worten sie werden von einer Meute zerrissen. In Deutschland dann angekommen erlitt Hundi erstmal einen Kulturschock. Kläffende, geifernde und an der Leine zerrende Bestien hatte er bis dahin nicht kennengelernt. Da ich im Ausland lange Zeit Hunde beobachten konnte die sich frei von menschlichen Einflüssen bewegten und komunzierten. Stelle ich fest, das unsere Hunde hier in D nicht mehr komunikationsfähig unter Artgenossen sind. Es wird meist sofort angegriffen, weil Hund unsicher ist, denn Hund weis nicht was die Ettikette verlangt. Welpenabgabe sollte nicht an einen Faktor X gebunden sein, hier in D mindestens 8 Wochen, sondern sich an die neuen Lebensumstände orieniteren. ZB. Ist ein anderer Hund mit im Haushalt, gibt es andere gleichaltrige Hunde im Umfeld usw.

Christian,
mein Hund ist 24 Stunden mit mir zusammen und muss mit mir klar kommen. Er ist aber ein Hund und kein Mensch. Auch wenn Hundewiesen gemieden werden gibt es genug zufällige Hundebegegnungen. Mein Hund kennt die Etikette. Was bringt es uns?

Gruss
Beowulf

Katrin 01-12-2010 10:38

Normalerweise bin ich hier immer nur stiller Leser aber bei diesem Thema juckt es mich auch in den Fingern ;-)

Aus medizinischer Sicht ist diese Frage schnell zu beantworten. Solange die Mutte die Welpen säugt (auch wenn schon zugefüttert wird) sollte man sich darüber freuen (umso länger, umso besser) und sie nicht trennen! Die Muttermilch enthält nicht nur wichtige Antikörper, sondern ist auch notwendig um eine vernünftige Darmflora aufzubauen. Wer Babys kennt, die nicht lange oder garnicht gestillt wurden wird wissen, dass sie häufig unter Allergienj und Verdauungsproblemen leiden. Das ist dann etwas, was der Hund ein Leben lang mit sich rumschleppt. Ich finde es egoistisch einen Hund mit 5 wochen (wo er wol meist och gesäugt wird) von der Mutter zu trennen, damit man es elichter hat mit der sozialisation und dabei total zu vergessen was das Ganze eigentlich für das Tier für folgen hat.

Zu der Sache mit der Impfung. Wie schon vorher von jemandem erwähnt haben Welpen durch die Geburt und durch die MUTTERMILCH Antikörper von der Mutter erhalten. Diese Antikörper vehindern, dass eine Impfung wirken kann. Impft man in die mütterlichen Antikörper hinein kann das sogar schwere folgen haben, wie z.B Autoimmunerkrankungen. Man kann bei einem Welpen den optimalen Impfzeitpunkt durch eine blutabnahme mit 6 oder 7 Wochen bestimmen (misst, wann keine blockierenden mütterlichen Antikörper mehr vorhanden sind). Studien haben ergeben, dass dieser Zeitpunkt nie vor der 12ten woche ist. Deshalb haben sich schlaue Menschen ausgedacht, dass man mit 12 Wochen einfach nochmal impft. Die erste Impfung ist also quasi immer umsonst und kann sogar schädlich sein.

Deshalb ist das mit dem impfen kein Problem! Impfzeitpunkt bestimmen lassen (wird wohl 12te Woche oder später sein), den Welpen mit 7 oder 8 Wochen wenn er nichtmehr gesäugt wird (ungeimpft, aber trotzdem mit mütterlichen antikörpern) abgeben. Zum errechenten Zeitpunkt einmalig impfen lassen und im idealfall nicht gleich 5 oder sogar 7 impfstoffe auf einmal und nur das was wirklich nötig ist(dann hat sich der welpe an das neue zu Hause gewöhnt und hat die nötige ruhe die impfung richtig zu verarbeiten.) Wenn es einem um die sozialisierung geht muss man halt öfter mal zum züchter fahren und seinen welpen besuchen.

Das ist der richtige Weg für diejenigen, die einen möglichst gesunden Hund haben möchten! Denjenigen, denen das nicht am herzen liegt würde ich wenn ich Züchter wäre garkeinen Welpen geben!

timber-der-wolf 02-12-2010 09:29

Hallo Katrin,
Quote:

"Ich finde es egoistisch einen Hund mit 5 wochen (wo er wol meist och gesäugt wird) von der Mutter zu trennen, ... "
... es ist nicht egoistisch! Bekanntermaßen entwickeln sich TWH-Welpen (wie auch Wolfswelpen) viel schneller als viele andere Hunderassen und fressen mit 5 Wochen schon selbstständig. In einem früheren Beitrag hat auch Pawel auf diesen Umstand bereits hingewiesen.
Ich persönlich halte daher unter Berücksichtigung notwendiger Sozialisierung, die Abgabe von TWH-Welpen im Alter von 7 Wochen für den richtigen, optimalen Zeitpunkt.


Quote:

Zu der Sache mit der Impfung. ... Diese Antikörper vehindern, dass eine Impfung wirken kann. Impft man in die mütterlichen Antikörper hinein kann das sogar schwere folgen haben, wie z.B Autoimmunerkrankungen. ... Studien haben ergeben, dass dieser (optimale Impf-) Zeitpunkt nie vor der 12ten woche ist.
Kannst Du uns bitte diese Studien zur Impfung benennen? Sind Sie nachgewiesen und bewiesen? Wo kann man das nachlesen?
Wenn Deine Aussagen im vorstehenden Beitrag tatsächlich zuträfen, hieße das im Klartext, dass alle Veterinärmediziner / TÄ Hundebesitzer bzgl. notwendiger Impfungen ihrer Hunde falsch informieren, falsch beraten und die Hunde zum falschen Zeitpunkt impfen würden. Auch entsprechende Vorschriften der Zuchtvereine, aber auch Gesetze, z.B. bzgl. grenzüberschreitenden Verkehr mit Hunden, wären demzufolge falsch :rock_3

Dass das tatsächlich so sein soll, daran habe ich ganz ehrlich gesagt, mehr als erhebliche Zweifel.

Katrin 02-12-2010 17:32

Leider ist das mit den Tierärzten und den Impfungen so eine Sache! Immerhin sind es 40% ihrer Einnahmequellen. Ich denke die Tatsache, dass mütterliche Antikörper Impferfolge blocken ist unumstritten und überall nachzulesen. Hier nur 2 Beispiele:
http://www.welpen.de/service/bodein/impfungen.htm
http://www.pon-faber-hof.de/impfungen2.htm
"Man geht davon aus, dass bei Welpen diese Antikörper mit 8-12. Wochen, wahrscheinlich sogar eher erst mit 14 Wochen nicht mehr vorhanden sind."
Die Haupt Informationen stammen aus einem Buch:"haustiere impfen mit verstand"

Fakt ist, früher wurde 2Impfungen zur sog. "Grundimmunisierung" angeraten. Eine mit der 8ten woche und dann nochmal 4 Wochen später (mit 12 Wochen) Das hat den einfachen Grund, dass die impfungen mit 8 Wochen fast nie anschlagen. Der Beweis hierfür bietet unter anderem ein Beipackzettel einer bekannten Impfstofffirma: "Grundimmunisierung:
Ab der 9. Lebenswoche 2 Impfungen im Abstand von 2 – 4
Wochen, ab der 12. Woche genügt eine einmalige Impfung."
Hier der Link: http://www.schaeferhund-langstockhaa...ormationen.pdf

Diese einmalige Impfung reicht bei jedem Hund zur Grundimmunisierung aus, der keine mütterklichen Antikörper mehr hat (nobivak geht davon aus, dass dies nach der 12ten Woche so ist) Das gleich gilt auch für andere Impfstoffhersteller. Allerdings ist man mittlerweile sogar dazu übergegangen noch eine dritte Impfung mit 6 Monaten zu machen, weil man festgestellt hat, dass sogar mit 12 wochen bei einigen Welpen die mütterlichen ASntikörper den Impferfolg geblockt haben (auch nachzulesen in dem Buch).

Schaut man sich den Beipackzettel von Nobivac an fällt im übrigen noch etwas weiteres auf. Schaut mal auf die empfohlenen Wiederholungsimpfungen ... alle 3 Jahre.
Das gilt für fast alle Hersteller. Quantum hat sogar 4 Jahre. Nun frage ich mich wessen heiliger Tierarzt das so in den Impfausweis einträgt. Ich denke kaum einer. Wären ja auch 3 Jahre jeweils 30 Euro eingebußt und das bei allen Hundebesitzern (gilt auch für Katzen)...

Mit dem impfen ist es wie mit allem anderen. Es muss ein Schema geben, da ist kein Platz für individualität. Außerdem würde es mehr Mühe machen und Geld kosten. Titer bestimmen, Impfen, wohlmöglich nochmal titer bestimmen um Impferfolge zu testen und wenn nötig sogar nochmal impfen. Dann bestenfalls nicht alles auf einmal, denn auch das ist eine viel zu hohe Belastung für so ein junges Immunsystem. Leider würden das viele Hundebesitzer nicht mitmachen.
Das gleiche gilt für Wurmkuren. Wessen Tierarzt klärt die Leute shon auf, dass eine Wurmkur niemals prophylaktisch sondern nur gegen vorhandene Würmer und dann noch nichtmal gegen vorhandene Larven hilft (sind keine würmer da war es umsonst und der hund kann sich morgen trotzdem welche holen, sind würmer da auch, denn ihrer eier schlüpfen 3 wochen später). Ganz nebenbei zerstört man die gesamte Dramflora für nichts. Alternativ könnte man auch Kotproben untersuchen lassen und dann entwurmen wenn der hund auch würmer hat. Aber auch das ist den meisten leider zu viel Arbeit... zum Leiden der Tiere.

Ich könnte das Ganze beliebig weiter führen. Ist Rojal canin gut weil es ein Tierazt empfiehlt oder könnte es evt. daran liegen, dass einige Lehrstühle tiermedizinischer Universitöäten Rojal canin gehören? Viele Ärtze lernen es garnicht anders.

Ich rate jedem der sich tatsächlich dafür interessiert sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Hier jetzt alles darzulegen sprgent den Rahmen.

Mir ist durchaus bewusst, dass der VDH gewisse Impfungen vorschreibt. So z.B auch leptospirose, die eine der gefährlichsten Impfungen darstellt und in Amerika z.B garnicht mehr empfohlen wird (zumahl sie nur gegen 2 von 250 Stämme wirkt).
Es gibt Züchter, die sich von diesen Impfungen freistellen lassen und stattdessen eine Titerkontrolle machen lassen. Ich weiß aber nicht ob das überall geht.

Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Ich sagte ja, ich denke mit 7 oder 8 Wochen ist es ok, eben wenn sie vollständig selbstständig fressen. Auch da halte ich das was die Zuchtverbände machen für blödsinn. Es gibt keine festen Zeitpunkt. Das ist je nach Entwicklung der Welpen individuell.

Torsten 02-12-2010 21:07

Hallo Katrin
ein sehr interessanter Beitrag mit noch interessanteren Links. Danke dafür. Mich würde aber auch interessieren mit Wem wir es hier eigentlich zu tun haben, will sagen, es wäre gut auch mal zu erfahren Wer oder Was du bist. Die Meisten haben sich hier auch nach langem stillen lesen vor gestellt. Ich denke, dass sollte auch weiter so bleiben .... oder hab ich was verpasst ?
Gruß Torsten

timber-der-wolf 03-12-2010 08:55

Hallo Katrin,

vielen Dank für Deine ausführliche und interessante Antwort, einschließlich der angegebenen Quellen (Links).

Interessant wäre, wenn sich zu diesem Thema "Impfen / Impfplan" ein TA äußern würde, und seine Sicht darlegt. Gibt ja zu mindest eine uns bekannte TÄ´in, die in diesem Forum angemeldet ist ;)

Ein Problem sehe ich dennoch, denn nicht nur der VDH u.a. Verbände schreiben bestimmte Impfungen vor. Es gibt ja auch gesetzliche Reglungen, die einzuhalten sind. Z.B. beim grenzüberschreitenden Verkehr, denn da sind bestimmte Impfungen, z.T. einschl. Titternachweis, notwendig, wenn ich mit dem Welpen ein- oder ausreisen will.

koboldine 03-12-2010 09:56

Hi, 
@ Timber: nimm's nicht so schwer, JA die Gesetzgebung ist so manches Mal an finanzielle Überlegungen (Lobby) geknüpft... und orientiert sich nicht zwingend an biologischen Betrachtungen. Denk doch nur an das ganze "Kampfhund-Krams".

@Katrin: Du sagst es sprengt den Rahmen hier... richtig. Trotzdem eine Anmerkung zum Säugen/Stillen. Nehmen wir die Caniden, wird physiologisch ein Dilemma aufgebaut; das Hormon, das für die Milchproduktion "zuständig" ist, wird bis ca 12. Woche nach Geburt produziert. Trotzdem säugen auch wild lebende Caniden nicht so lang. Aber da gibt es individuelle Unterschiede im Ertragen der spitzen Zähnchen ;-) und im Entwicklungsprozess des Nachwuchses, der ja schließlich auf vorgewürgte Nahrung umstellen soll.

Was die Impfungen betrifft... die wurden stumpf an den humanen Impfvorstellungen "angeglichen", und die kommen aus der Wirtschaftswunderzeit - nicht, weil alle physiologisch anders waren als heute, sondern weil die Hoffnung auf gesundes langes Leben in der Nachkriegsgeneration tief verankert ist.
Zur Eindämmung gewisser Krankheiten war und ist es wichtig, dass Impfpläne verbindlich aufgestellt wurden.
Heute - in den letzten 20 Jahren - wurde dann Kritik daran laut (meiner Meinung nach zu recht); und überträgt sich in den letzten Jahren erst auf die Haustiere.

Generell ist es auch eine Frage der "Schule" - die Tierärztlichen Universitäten lehren da unterschiedliche Ansätze. (wie auch bei anderen Fragen z.B. Kastration früh/spät etc)
Dann kommt das wirtschaftliche Interesse dazu (leicht verdiente, feste Einnahmen) sowohl bei den Herstellern als auch den TA.

Biologisch betrachtet reicht der Schutz durch die (umgangssprachlich) Biestmilch gut über die ersten Wochen aus. (bei uns auf dem Hundeplatz hatten wir deshalb die Regel, dass Welpen ab der 12. Woche die 1. Impfung nachweisen mussten und vorher auch ungeimpft teil nehmen konnten.)
Warum? Weil Welpen "Frühgeburten" sind, sie kommen nicht allein überlebensfähig zur Welt (anders als z.b. Fluchttiere allgemein). Da sie aber eine Überlebenschance haben müssen, liegt es in/an der Natur ihnen Schutz zu geben = Mutter und deren "Produkte".
Dann die Kombi-Impfungen... auch sie sind aus wirtschaftlichem Interesse entstanden und bedienen die Bequemlichkeit. ABER sie sind auch ein Produkt der Impfstoffveränderung - denn mit der Zeit sind fast alle Impfstoffe von aktiv zu passiv entwickelt worden - damit wird eine Ungefährlichkeit suggeriert, die der menschliche Verstand gern annimmt, das Immunsystem eines Lebewesen sieht das jedoch anders... ;-)

Insgesamt kann man mit diesem Thema sicherlich "Glaubenskriege" starten ( wie bei HD - anerzogen vs vererbt, Femurkopfresektion vs Muskelaufbau, Kastration früh vs spät, Scheinträchtigkeit krankhaft vs normal Proteingehalt hoch vs gering, und und und... denn jede Lobby lebt davon, dass Mensch sich nicht mit allem selbst auseinandersetzen möchte/kann sondern "klare" Richtlinien vorgegeben haben möchte.

Aber DAS ist alles OT, denn Gesellschaftskritik :-)

LG
koboldine

PS: Thema Wurmkur... jepp! Meine werden nur entwurmt, wenn sie Würmer haben...ausgezählt und bestimmt beim Doc.  

koboldine 03-12-2010 10:00

Quote:

Originally Posted by timber-der-wolf (Bericht 342543)
Hallo Katrin,

vielen Dank für Deine ausführliche und interessante Antwort, einschließlich der angegebenen Quellen (Links).

Interessant wäre, wenn sich zu diesem Thema "Impfen / Impfplan" ein TA äußern würde, und seine Sicht darlegt. Gibt ja zu mindest eine uns bekannte TÄ´in, die in diesem Forum angemeldet ist ;)

Ein Problem sehe ich dennoch, denn nicht nur der VDH u.a. Verbände schreiben bestimmte Impfungen vor. Es gibt ja auch gesetzliche Reglungen, die einzuhalten sind. Z.B. beim grenzüberschreitenden Verkehr, denn da sind bestimmte Impfungen, z.T. einschl. Titternachweis, notwendig, wenn ich mit dem Welpen ein- oder ausreisen will.


Hi Norbert,
das weiß ich doch vorher - bevor ich Welpi hole - und richte mich darauf ein.
Und...soweit ich die Ein- und Ausreisebestimmungen kenne, sind Welpen bis zur 12. Woche ausgenommen (UK z.B.)
LG
koboldine

Katrin 03-12-2010 12:38

Natürlich stelle ich mich gerne vor.
Ich bin Katrin (wer hätte das gedacht ;-) ) bin 23 Jahre alt. Ich bin Rettungssanitäterin und Rettungsassistentin und zur Zeit in der Ausbildung zur Heilpraktikerin. Eigentlich habe ich das alles nur gemacht um die Wartezeit für das Medizinstudium zu überbrücken allerdings habe ich durch die Heilpraktikerausbildung so viele Sachen von einer anderen SEite betrachten dürfen und so viel geleernt über unsere Gesellschaft und wie dumm wir gehalten werden von Pharmaindustrie, Futtermittelindustrie und ähnlichem, dass ich es glaube ich nicht mehr ertragen könnte mir diese Gehirnwäsche anzuhören. Glücklicherweise scheint es ja auch Schulmediziner wie Koboldine die das Ganze kritisch betrachten. Mein Lebensgefährte ist übrigens Schulmediziner und ich arbeite weiterhin in der notfallrettung. Ich will damit sagen dass ich nicht zu den Menschen gehöre, die alles sofort verurteilen. Wie gesagt, ich habe nur gelernt alles kritisch zu hinterfragen und dabei einige Interessante Dinge gelernt.
Da wir teilweise mit Tierheilpraktikern zusammen unterrichtet werden weiß ich eben auch ein paar tiermedizinische Dinge.Außerdem interessiere ich mich einfach dafür!

Ich habe momentan meinen seit einem halben Jahr meinen ersten TWH, der aus dem Tierheim kommt. Da er anfangs unzählige gesundheitliche Probleme hatte wr ich gezwungen mich mit Fütterung, Impfungen, usw. genaue auseinander zu setzen und habe auch dabei viel gelernt. Was alles andere wie entwicklung und sonstige Dinge des TWH betrifft lasse ich mich gerne von erfahrenen belehren ;-)

Anfang nächsten jahres bekomme ich noch einen Welpen den ich gerne als Therapiehund ausbilden möchte (außerde braucht mein großer dringend Gesellschaft). Da das ein hartes Stück Arbeit wird lese ich mir hier schon alles durch was so über Erziehung beschrieben wurde ;-)

Mit dem impfen habe ich das jetzt auch geregelt (das ganze geht natürlich nur sollte es kein vdh huhnd sein, da ist es ja nunmal vorgeschrieben). Ich lasse den Titer für Staupe und parvo bestimmen. Impfe dann SHP von Nobivac zum angemessenen Zeitpunkt. Nach etwas drohen hatte ich meine tierärztin dann soweit, dass sie es für 3 Jahre einträgt. Sie sagte, dass sie es nur nicht für 3 Jahre eintragen weil normal ja Lepto mit dabei ist (was im übrigen meist nichteinmal ein Jahr hält). Da frage ich mich wie krank das ist. Nur weil eine Sache nur so kurz hält wird alles jährlich nachgeimpft? Es gibt sogar einen Impfstoff SHL, da ist Lepto einzeln. Warum impft man dann nicht nur Lepto jährlich (oder wenn man es richtig machen will halbjährlich nach?). Stattdessen impft man immerwieder alles. Einfach krank.

Naja, in jedem Fall impfe ich eh keine Leptospirose und sie trägt es mir für 3 Jahre ein. Genau wie eben bei Tollwut. Sollte ich mal ins Ausland fahren und Lepto brauchen, würde ich es dann für diese eine Fahrt eben einzeln impfen.

Tollwut werde ich warscehinlich erst nach dem Zahnwehcsel machen und dann auch nur eine Impfung.

Wenn man Dinge anders machen will als der Großteil der Gesellschaft stößt man immerwieder auf Wiederstand. Man muss sich ein sehr dickes Fell zulegen und sich sehr gut informieren. Es ist einfach mühsamer als mit der masse zu schwimmen. ich hbe beschimpfungen von tierärzten erlebt ich würde meine Hund mit Würmern rumlaufen lassen weil ich das Geld nicht investieren wollte usw.. Ich weiß nicht ob sie ihrer Eigenen Produkte nicht kenne oder ob es ihnen einfach zu mühsam ist sich mit solchen Leuten auseinander zu setzen.

Ich habe ewig gebraucht eine Hundeschule zu finden, die nicht dir erste Impfung vorschreibt. Ich habe viele Beschimpfungen hinter mir. Dafür habe ich nun 2 Hundeschulen gefunden, die gesagt haben dass sie es toll finden dass sich auch mal einer mit neuen Erkenntnissen auseinandersetzt und dass sie das auch so sehen. Bei denen weiß ich jetzt auch, dass sie in ihrern Erziehungsmethoden nicht bei dem "Alphatier gerede" stehengeblieben sind und sich auch in anderen Dingen weiterbilden!

es ist definitiv kein einfacher Weg und man muss Kompromisse eingehen (ich wolle eigentlich Staupe und Parvo getrennt impfen, das wird aber leider nur für 1 Jahr eingetragen und ich brauche den Eintrag für die Ausbildung zum Therapiehund. Deshalb mahe ich es wie oben beschreiben. Aber der Weg ist immernoch 100 mal besser als der herkömmliche). Ich weiß nicht was passieren muss damit andere Länder hier mitziehen undd amit die Vereine endlich kapieren dass man nicht alles in ein Schema pressen kann weil eben jeder mensch und jeder hund anders ist. So lange es jedoch alle so mitmachen wird sich nichts ändern.

Ps.: Es gibt momentan Forschungen in der humanmedizin, die impfungen als Ursache für Multiple sklerose vermuten. Vor ein paar jahren dagegn hieß es noch "impfungen schaden nie"

Katrin 03-12-2010 12:50

es gab hier vor kurzen übrigens einen interessanten Artikel darüber, dass die welpensterblichkeit bei VDH Züchter so zugenommen hätte. Der sollte weitergefüht werden, ichfinde ihn nur leider nichtmehr. Vielleicht könnten ja auch die leichtsinnigen vorschriften des VDH bezüglich Impfung und entwurmung ein Grund dafür sein ?!

timber-der-wolf 03-12-2010 12:54

Hallo Koboldinchen,

alles sehr interessant, mit der ganzen Impferei ... aber kaum noch überschaubar für "Otto-Normal-Bürger" ... ;) Zugegeben, mit der Impferei habe ich mich nicht soooo intensiv beschäftigt, da ich mich dbzgl. auf meinen TA verlasse(n habe) :rock_3 Werd wohl demnächst intensiver mit der Materie befassen und entsprechend nachfragen 8)

Hier unter dem Link ( http://www.google.de/search?q=Einrei...f%C3%BCr+Hunde ) findet man zig Seiten, die über Einreisebestimmungen informieren. Überall ist eindeutuig nachzulesen, dass auf Grundlage der geltenden internationalen Bestimmungen für Hunde (u.a. Tiere wie Katzen, Fretchen, ...) bei der Einreisen eine gültige Tollwutimpfung /-imunisierung nachzuweisen ist.

Nun finde und lese ich u.a. hier ( http://www.hec-edelkatzen.de/download/tollwut.pdf ), dass nach aktuellem Recht Welpen erst ab der 12. Lebenswoche gegen Tolwut geimpft werden dürfen, was auch durch den "Bund praktizierender Tierärzte e.V." und seinem Impfempfehlung für Hunde ( http://www.tieraerzteverband.de/cgi-...l/impfen.shtml ) bestätigt wird :shock:.

Das heißt doch dann im Klartext, Welpen aus dem Ausland darf man erst nach D einführen, wenn sie Älter als 12 Wochen und gegen Tollwut geimpft sind.
Umgekehrt, der Verkauf von Welpen aus D ins Ausland darf dann ebenfalls erst zu gleichem Zeitpunkt erfolgen.

Habe ich das so richtig verstanden? :roll:

Katrin 03-12-2010 13:12

Kann/Sollte man nicht für diese Diskussion ein neues Thema aufmachen? Das passt nicht so ganz zu der ursprungsfrage, oder?

koboldine 03-12-2010 13:14

@ Katrin
Naaaa, bin keine Humanmedizinerin mit Uni und Dr. Beschäftige mich "nur" als Interssierte und Betroffene (auch ich bin bloß Mensch geworden :-( ) seit Jahr(zehnt)en damit. Aber Biologin, im Examen/Diplom ;-) und Homöopathin...

Du sagst es ist schwer mit einem Welpen gegen den (Impf-) Strom zu schwimmen; Kopf hoch, es gibt Lichtblicke und ab und an auch verständige Menschen ;-) 
Ich hab das mit meiner Tochter durchgezogen (auch Muttermilch übergibt Imunisierung) und habe bis dato nur gute Erfahrungen gemacht - von einem Kinderarzt ab, der mich für bekloppt hält ;-) - meine Tochter war mit 3 Jahren das erste Mal krank... Lungenentzündung im Waldkindergarten "eingefangen". Dann noch mal mit 6 Jahren Mums - heut ist sie acht... Und ja, ich führe das darauf zurück, dass ich mein Kind à) nicht unter klinisch-reinen Bedingungen aufwachsen lasse und b) ihr Immunsystem die nötige Zeit zum Entwickeln bekam.
Wie auch in allem anderen: all Ding ist Gift allein die Dosis macht's 

Wirst Du nen TWH als Therapiehund nehmen? Du hast bestimmt einen guten Erziehungsbeistand in Deinem Rüden.

LG
koboldine 

PS: erstens ist die ursprünglich "Interessierte" schon weg, zweitens wird einer der Mods bestimmt bald reagieren ;-)

Katrin 03-12-2010 13:26

Quote:

Originally Posted by koboldine
Wirst Du nen TWH als Therapiehund nehmen? Du hast bestimmt einen guten Erziehungsbeistand in Deinem Rüden.

Ja, es wird wohl ein TWH oder ein TWH/AWH mal schauen. habe mir das offen gehalten weil ich abwarten will wie die welpen sind. Sie darf nicht scheu sein, muss menschen mögen aber auch nicht zu aufgedreht. Wenn Dark nicht so alt wär wäre er perfekt. Ich hoffe er bringt der kleinen viel bei bzw. sie guckt sich viel von ihm ab.

koboldine 03-12-2010 13:27

Hallo Timber,
nicht ganz... es ist richtig, dass einige Staaten - trotz des Wissens, dass der heutige Tollwutimpfstoff dreijährig ist -einen jährlichen Impfnachweis der importierten Tiere verlangt. Z.B. auch Italien...
Ich denke aber es geht um mehr als "nur" Tollwutimpfungen in dem was Katrinausgeführt hat. Und wenn ich weiß, dass ich ins Ausland mit meinem Hund fahre, dann muss ich zwangsläufig rechtzeitig die Vorschriften in Kauf nehmen. Klar.

Was die Welpen betrifft so ist mein Kenntnisstand, dass sie in vielen Ein-/ausfuhrbestimmungen erst ab der 12. Woche als Haustiere "behandelt" werden. So fällt ein jüngerer Welpe aus den Bestimmungen raus (z.B. UK).

Also kann man durchaus Welpen als Grenzgänger haben. 

LG
koboldine 

koboldine 03-12-2010 13:30

Nachtrag bzgl Krankheiten... ich hab die dritte Erkrankung in den acht Jahren vergessen, mit 4 hatte sie Borelliose... Das war mit Abstand das Schlimmste :-(

hanninadina 03-12-2010 17:01

Norbert, um einen Welpen unter 12 Wochen einzuführen, brauchst du nur die Bestätigung des Züchters, dass der Welpe und die Mutter während der Aufzuchtphase keinen Kontakt zu Wilditeren hatte, die Mutter regulär geimpft ist und der Tierarzt (Amtstierarzt) bestätigt, dass das Tier gesund ist. Manchmal reicht der eigene Tierarzt aus und der Amtstierarzt stempelt das ab.

Es ist als kein Problem auch außerhalb der EU Tiere einzuführen, die nicht geimpft sind.

Beowulf 03-12-2010 19:01

Hallo!
Da hab ich wohl ein seltenes Exemplar von einem Tierarzt, es sagte im ersten Jahr als das mit der 3 Jahres Tollwutimpfung rauskam, das die Impfe jetzt 3 Jahre hält. Bin jetzt auch durch dieses Impfthema aufgeschreckt und neugierig geworden. Gerade weil mein Hund nächstes Jahr 12 Jahre wird und evtl. die Impfungen nicht mehr so gut verträgt. Habt Ihr Empfehlungen was bei einen 12 jährigen noch geimpft werden soll?

Gruss
Beowulf

Katrin 03-12-2010 20:13

Das mit den 3 Jahres Tollwutimpfungen muss ja jetzt wohl nach und nach jeder Tierarzt machen weil es mittlerweile jeder mitbekommen hat. Das die anderen Impfungen wie Staupe, Parvo und Hepatitis aber auch für 3 jahre zugelassen sind sagt keiner.


Hier mein Vorschlag zum verantwortungsvollen Umgang mit Impfungen:

Wenn wir hier über Impfungen reden müssen wir differenzieren.
Deshalb erstmal kurze Infos über die einzelen Impfungen:



1. Staupe: Von Tierärztekammer empfohlen und auch von Kritikern
--> Tierärztekammer und Impfstoffhersteller empfehlen Nachimpfung alle 3 jahre, Studien in Amerika haben ergeben, dass sie mindestens 7 Jahre halten

2. Parvovirose: Von Tierärztekammer empfohlen und auch von Kritikern
--> Tierärztekammer und Impfstoffhersteller empfehlen Nachimpfung alle 3 jahre, Studien in Amerika haben ergeben, dass sie mindestens 7 Jahre halten

3. Hepatitis: Von Tierärztekammer empfohlen. Kritiker sagen, dass es in Deutschland nichtmehr vorkommt, jedoch Hunde aus dem Ausland es einschleppen können. Deshalb wird eine Grundimmunisierung empfohlen im Welpenalter, dann keine weiter Impfung
--> Tierärztekammer und Impfstoffhersteller empfehlen Nachimpfung alle 3 jahre, Studien in Amerika haben ergeben, dass sie mindestens 7 Jahre halten

4. Leptospirose: Tierärztekammer sagt halbjährlich bis jährlich. In Amerika z.B wird sie ganz aus dem empfohlenen Programm genommen da sie viele Nebenwirkungen hat. Außerdem hilft sie nur gegen 2 von 250 Erregerstämmen die nur sehr selten Vorkommen. Das risiko der Impfung überwiegt hier dem Nutzen. Ich würde deshlab garnicht gegen Lepto impfen.
--> Tierärztekammer und Impfstoffhersteller empfehlen Nachimpfung jedes Jahr , Studien in Amerika haben ergeben, dass sie meist nur ein halbes Jahr hält und das Risiko höher ist als der Nutzen

5. Zwingerhusten: Tierärztekammer empfielt keine generelle Impfung, nur bei Risikogruppen wie z.B Tierheimhunden. Kritiker sagen auch dass eine Impfung unsinn ist, weil auch sie nicht gegen alle Stämme hilft und der hund i.d.R Zwingerhusten auch gut übersteht.
--> selbst tierärztekammer rät bis auf Ausnahmen von der Impfung ab!

6. Tollwut: Wie wir alle wissen nun alle 3 Jahre. Das würde ich auch einhalten weil wenn der hund irgendetwas anstellt und nicht geimpft ist einfach eingeschläfert werden kann.

7.. Sonstige Impfungen: Unnötig und Gefährlich

Als nächstes ist es wichtig zu beachten, dass Einzelimpfungen immer besser sind als Kompleximpfungen! So viel einzeln impfen wie möglich! Das hat folgenden Grund: Das immunsystem von keinem Oragnismus ist darauf ausgelegt mit mehr als 2 Krabkheiten gleichzeitig fertig zu werden. So kann es zum einen z.B zu Autoimmunerkrabkungen kommen und zum anderen wirken einzelne impfstoffe immer deutlich besser.

Nun muss man als nächsts wissen was es eigentlich für Impfstoffe gibt. Will man nicht alles zusammen impfen gibt es z.B folgende Möglichkeiten:

1. SHL (Staupe, Hepatitis, Leptospirose)
--> hier ist wichtig, dass Leptospirose hier flüssig ist und von Staupe und Hepatitis getrennt gegeben werden kann. Das ist interessant, da es keinen isolierten Staupeimpfstoff gibt. Hier kann mal also einfach S+H geben und mit Wasser aufziehen. Der Leptoimpfstoff wird dann weggeschmissen. Andersherum müsste es so auch möglich sein Lepto als einzelnen Impfstoff zu impfen. Für diejenigen, die Lepto impfen möchten eine Möglichkeit der Nachimpfung ohne gleich alles andere mit zu impfen.
--> zulassung durch Hersteller 1-2 Jahre (wegen der Leptospirosekomponente. Es geht immer nach dem am kürzesten wirkenden Anteil)

2. SHP (Staupe, Hepatitis, Parvo)
--> Zulassung bei Nobivac für 3 jahre, bei Quantum für 4 Jahre. Vermutliche Wirkdauer > 7 Jahre

3. Tollwut --> 3 Jahre

4. Parvovirose als Einzelimpfstoff --> 3 jahre, vermutliche wirkdauer > 7 jahre

So, und mehr braucht man nicht für eine vernünftige Impfung.

Als nächstes muss man sich überlegen wofür man die Impfungen braucht.

Fall 1: Man möchte einfach nur dass sein Hund geschützt ist und braucht keine Eintrag im Impfausweis => Für den Hund beste Möglichkeit!!!

- Tollwut alle 3 Jahre
Nach mindest 4 Wochen Abstand zu Tollwut
- SHL ohne Leptospirose!
--> nach mindestens 3, besser 7 Jahren Wiederholung
Nach mindestens 4 Wochen später
- Parvovirose (Parvovirose belastet sehr stark das Immunsystem und sollte deshlab möglichst einzeln gegen werden)
--> nach mindestens 3, besser 7 Jahren Wiederholung

Wer hier unbedingt Leptospirose impfen will sollte versuchen den Impfstoff einzeln zu bekommen und dann halbjährig bis jährlich EINZELN nachimpfen. Wie gesagt, ich würde darauf verzichten.

Am schönsten ist das ganze, wenn man den Rhythmus so machen kann, dass in einem Jahr Tollwut, in einem Jahr SH und im 3ten Parvo geimpft wird oder eben alle 7 Jahre.


Fall 2: Man benötigte die Einträge im Impfausweis (Kompromiss)
- Tollwut alle 3 Jahre
Mindestens mit 4 Wochen Abstand:
- SHP was man sich für 3 jahre eintragen lässt
à alle 3 Jahre wiederholen
Mit mindesten 4 Wochen Abstand am Besten nur wen man es für die Reise unbedingt braucht
- Leptospirose einzeln.


Zur Grundimmunisierung in Kürze:

Fall 1: impfausweis egal
1. Titer für Parvo und Staupe (Rest bringt nichts). Dann am besten
2. Zum idealen Staupe Zeitpunkt SHL ohne L impfen
3. zum idealen Parvozeitpunkt (mind. 2 Wochen von Staupe entfernt) Parvo einzeln impfen
4. Nach dem Zahnwechsel Tollwut (es reicht übrigens auch hier eine einmalige Impfung)

Wer sicher gehen will lässt nach ca. 4 Wochen nochmal die titer für Parvo und Staupe bestimmen. Sind sie auch nur leicht angestiegen hat die impfung gewirkt. Wenn nicht macht man das ganze nochmal!

Fall 2. Impfausweis wichtig:
1. Titer für Parvo und staupe
2. SHP (wird ja für 3 Jahre eingetragen) zum späteren Zeitpunkt (meist Parvo)
à evt. Titerkontrolle ob es gewirkt hat (s.o) à Nobivac sagt,m dass nur eine Impfung nötig ist zur grundimmunisierung wenn hund über 12 Wochen.
3. Tollwut frühestens mit 16 Wochen.


Eine 12 Jährige hündin die Jählich geimpft wurde hat ein titer der für einen elefanten reicht und sollte nurnoch gegen Tollwut geimft werden (selbst das würde ich überlegen).

Zum entwurmen immer 3 Kotproben abgeben, sind alle negativ muss nicht entwurmt werden (ein leichter wurmbefall ist physiologisch). Sind sie positiv wird das passenede mittel für den jeweiligen wurm rausgesucht. Nach 3 Wochen nochmal tablette gebn, den die erste wurmkur tötet nicht die larven. Die schlüfen dann nach 2-3 Wochen und bevor sie selber eier legen muss man sie dann erwischen.

Katrin 03-12-2010 20:22

Noch ein Nachtrag. Für das Schema Auffrischimpfungen wenn man den eintrag im Ausweis braucht: Statt alle 3 Jahre SHP zu impfen kann man auch nur SP impfen, wenn man sowieso Staupe und parvo zusammen impfen muss.

Und noch etwas zu den titerwerten. Labore haben immer einen Wert, den sie als mindestwert ansetzen nach dem man auf jeden Fall impfen soll. Fakt ist, dass unter diesem Wort eine infektion mit der erkrankung möglich ist. Jedoch bricht die krankheit nicht aus solange auch nur eine Memoryzelle vorhanden ist. Das tier ist dann also Träger, kann aber nicht erkranken!

koboldine 04-12-2010 01:00

Hi,
ich hab es mit meinen Hunden so gehalten: solang wir auf Hundeplätzen unterwegs waren Tollwut alle 3 Jahre, Staupe, Hepatitis und Parvo zwischen 1 und 2 Jahren (je nachdem wann die Prüfungen anstanden).
Seit fast sechs Jahren waren wir nicht mehr zum Hundeplatz - somit waren SHP dann langfristiger. Als klar war, dass wir in den Süden fahren, hab ich auffrischen lassen - zu viel Sorge, dass die Behörden "nach Ermessen" auslegen. Das war die letzte Impfung der Grand Dame... dieses Jahr waren die drei Jahre "Haltbarkeit" rum und ich hatte mit meinem TA vereinbart, dass ich sie erst wieder impfe, wenn ihre Konstitution besser würde (zum Krebs und Cortison und autoimmunschwäche setz ich keine Impfung drauf, sah er auch so) - dazu kam es aber leider nicht mehr. Sie wurd 10 1/2 Jahre alt.

Koboldine (jetzt sieben Jahre alt) ist dies Jahr vorerst das letzte Mal geimpft - es sei denn wir verreisen wohin, wo die Vorschriften es verlangen.
LG
koboldine

PS: mein erster eigener Rüde (1980-1994) wurd mit 10 Lebensjahren noch einmal geimpft, dann nicht mehr - mein damaliger TA hat mir das Hinterfragen einiger Vorgehensweisen beigebracht; das war ein Querdenker...

koboldine 04-12-2010 01:08

@Katrin
das mit den "generellen" Wurmkuren nervt mich seit Jahren... Dat Zeugs können sie noch so "Breitband" machen, die Biester sind konstitutionell so unterschiedlich und dann die verschiedenen Stadien... das da nicht mehr Leute nachhaken/Skepsiss zeigen, verwundert mich immer wieder...
Und dass immer wieder "vergessen" wird auch noch mal die nächste Generation zu "eleminieren" erst recht... Nen Spulwurm ist doch kein Bandwurm ist doch kein Hakenwurm, hallo?
Sorry ;-)
LG koboldine

Medea 09-12-2010 21:00

@Katrin

Vielen Dank für den ausführlichen Post zum Thema Impfen.
Ich habe lange mit meinem damaligen Tierarzt gestritten damit ich den 3-jährigen Impfeintrag zumindest für Tollwut bekomme :rock_3.
Im Frühjahr steht wieder Impftermin an und dein Beitrag ist ein guter Ansatz sich einzulesen was notwendig ist und was nicht.

lg Kathi


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